So sehr hängt die Börse am Tropf der Notenbanken
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Vor kurzem machten Charts von der Société Générale die Runde. Diese zeigen den Kursverlauf von US-Indizes mit und ohne den Effekt von QE. Das Ergebnis ist spektakulär. Der S&P 500 stünde demnach ohne QE heute 50 % tiefer. Der Effekt von QE lässt sich allerdings nicht beobachten. Wie kommt man da zu einer solchen Schlussfolgerung? Die Bank berechnet den Effekt der QE Programme über die Zinsen. Die Zinsen wären ohne QE höher. Gleichzeitig haben Zinsen einen Effekt auf das Bewertungsniveau. Je höher die Zinsen, desto niedriger die Bewertung. Weiß man wie groß der Effekt von QE auf die Zinsen war, kann man den Kurs von Indizes neu berechnen. Auch der Effekt auf die Zinsen lässt sich nicht beobachten. Hier haben unterschiedliche Investmentbanken und auch die Notenbank selbst Studien erstellt, um den Effekt zu bestimmen. Mit diesen Werten lassen sich Kurse ohne QE berechnen. Für den S&P 500 habe ich das getan. Das Ergebnis ist sehr ähnlich zu dem der Société Générale.
Man kann an der Berechnungsmethode viel kritisieren. Das Kursniveau hängt maßgeblich davon ab, wie stark QE die Zinsen gesenkt hat. Ob der S&P 500 ohne QE nun bei 1.800 oder 2.500 Punkten stünde, kann man nicht mit Sicherheit sagen. Der genaue Punktestand ist aber weniger wichtig als die Tendenz.
Die Tendenz zeigt, dass der Markt ohne QE einen gehörigen Korrekturbedarf hätte. Anleger sind auf QE angewiesen. Ohne die Geldschwemme müssten sich Anleger auf harte Zeiten einstellen. Selbst ohne neue Krise oder Rezession hat der Markt einen Korrekturbedarf von 50 %. Das ist enorm.
Die meisten Bärenmärkte sind deutlich milder. Oft dreht der Markt nach einer Korrektur von 30 % wieder nach oben. Die letzten zwei großen Bärenmärkte (2008 und zur Jahrhundertwende) waren Ausnahmen. Der Markt halbierte sich. Im Normalfall ist die Korrektur weniger stark ausgeprägt.
Wenn der Markt also allein aufgrund von QE schon 50 % korrigieren muss, kann man sich nur ansatzweise vorstellen, was geschieht, wenn es dann noch eine Krise gibt. Zum Glück können sich Anleger relativ sicher sein, dass Notenbanken immer wieder intervenieren werden. Der Schaden für die Wirtschaft wäre einfach zu groß.
Eine Halbierung der Indizes ist daher nur ein sehr theoretischer Korrekturbedarf. QE wird auch in Zukunft immer wieder eingesetzt. Solange QE vom Gesetzgeber nicht als illegal unterbunden wird, bleibt das Bewertungsniveau permanent höher.
Clemens Schmale
Tipp: Als Godmode PLUS Kunde sollten Sie auch Guidants PROmax testen. Es gibt dort tägliche Tradinganregungen, direkten Austausch mit unseren Börsen-Experten in einem speziellen Stream, den Aktien-Screener und Godmode PLUS inclusive. Analysen aus Godmode PLUS werden auch als Basis für Trades in den drei Musterdepots genutzt. Jetzt das neue PROmax abonnieren!
Lernen, traden, gewinnen
– bei Deutschlands größtem edukativen Börsenspiel Trading Masters kannst du dein Börsenwissen spielerisch ausbauen, von professionellen Tradern lernen und ganz nebenbei zahlreiche Preise gewinnen. Stelle deine Trading-Fähigkeiten unter Beweis und sichere dir die Chance auf über 400 exklusive Gewinne!
Zum Glück können sich Anleger relativ sicher sein, dass Notenbanken immer wieder intervenieren werden. Der Schaden für die Wirtschaft wäre einfach zu groß.
-- das ist er durch die lockdowns auch. The great reset hat aber Vorrang.
https://www.tichyseinblick.de/...