Kommentar
09:24 Uhr, 29.09.2020

So können Anleger von der US-Wahl profitieren

Die US-Präsidentschaftswahlen machen viele nervös, auch Anleger. Genau davon lässt sich profitieren.

Die US-Präsidentschaftswahlen sind immer ein großes Ereignis. Immerhin sind die USA die mit Abstand größte Volkswirtschaft der Welt, die dazu noch viel aus anderen Ländern importiert. Das wirtschaftliche Schicksal der USA ist gleichzeitig das Schicksal vieler anderer Länder. Das gilt auch für den Aktienmarkt. Steigt die US-Börse, können auch die meisten anderen Indizes in der Welt steigen. Fällt sie hingegen, kommt es in anderen Teilen der Welt zu größeren Selloffs. Was an der US-Börse geschieht, geschieht auch hierzulande. Daher lohnt ein genauerer Blick auf die nächsten Wochen. Die Wahl findet Anfang November statt. Es ist noch etwas Zeit, doch leider hat es der Vorwahlmonat Oktober in sich. Der Oktober ist der volatilste Monat im Jahr. Crashs finden häufig im Oktober statt, doch selbst ohne die großen Crashs wie 1987, als es über 20 % an einem Tag nach unten ging, sticht der Oktober hervor...

In den meisten Wahljahren ist der Oktober etwas weniger volatil (Grafik 1). In diesem Jahr dürfte das anders sein. Die über Optionen ermittelte Volatilität deutet eine höhere Volatilität als in anderen Jahren an. Das ist Ausdruck der Nervosität der Anleger.


Gründe für Nervosität gibt es viele. Es ist nicht klar, wer die Wahlen gewinnen wird. Das sorgt immer für Unsicherheit. Im Normalfall bedeutet das, dass die Volatilität im Oktober hoch ist, insbesondere kurz vor und nach den Wahlen. Generell werden Aktien dann aber gekaut, egal wer Präsident ist.

In diesem Jahr muss das nicht so sein. Alle haben Angst davor, dass das Wahlergebnis nicht sofort feststeht. Viele nutzen die Briefwahl, was angesichts der Pandemie sinnvoll ist. Trump behauptet, dass hier Betrug lauert. Damit wird das Szenario vorbereitet, vor dem alle Angst haben.

Das Wahlergebnis steht nicht sofort fest, das Weiße Haus sagt „Betrug“ und es geht vor die Gerichte. Das kann sich wochenlang hinziehen. In dieser Zeit sind Demonstrationen und Gewalt zu erwarten, also Zustände wie man sie nicht unbedingt aus einem entwickelten Land mit demokratischer Tradition erwartet.

Die Medien bauschen diese Gefahr auf. Bei so manchem Bericht bekommt man den Eindruck, dass die USA noch am Wahlabend ins Chaos stürzen werden. Davon ist nicht auszugehen. Bereits im Jahr 2000 stand das Wahlergebnis nicht sofort fest. Die Gerichte mussten es am Ende entscheiden. Der Aktienmarkt befand sich damals zusätzlich noch in einem Bärenmarkt. Angesichts dieser Konstellation war die Kursentwicklung gar nicht so schlecht (Grafik 2)


In diesem Jahr befinden wir uns in einer Korrektur. Der Oktober ist volatil und für Abverkäufe berüchtigt. Das könnte im Monatsverlauf für interessante Einstiegskurse sorgen. Man kann darauf wetten, dass die Wahlen am Ende nicht so schlimm werden wie befürchtet (das ist meistens der Fall) und daher bei einem Abverkauf im Oktober zuschlagen.

Clemens Schmale


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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