SNB überrascht Märkte mit negativem Ausblick und Interventionen am Devisenmarkt.
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Der Euro eröffnet heute Morgen bei 1,2875, nachdem über Nacht ein erneuter Anlauf über 1,2900 genommen wurde. Sowohl EUR/JPY (126.10) als auch USD/JPY (98,00) und EUR/CHF (1,5330) sind fest.
Die SNB überraschte uns gestern. Zunächst wurde eine Zinssenkung des Leitzinses auf 0,25% bekannt gegeben (das Zielband für den 3-Monats-Libor beträgt 0,00-0,75%). Zudem hat die SNB angekündigt am Devisenmarkt zu intervenieren und dies auch relativ schnell in die Tat umgesetzt (Kauf von Devisen gegen CHFô€ƒ† Verhinderung einer weiteren CHF-Aufwertung z.B. gegen EUR) sowie Franken-Anleihen privater Schuldner zu erwerben. Überraschend waren auch die Prognosen für das Wirtschaftswachstum. Die SNB rechnet für dieses Jahr mit einer Schrumpfung der Wirtschaft um 2,5-3,0% insbesondere aufgrund geringerer Exporte. Die Inflationsaussichten der SNB liegen für 2010 und 2011 bei nahe Null. Der EUR/CHF-Kurs startete nach den genannten Interventionen eine Rallye von 1,48 auf 1,5300 innerhalb kürzester Zeit.
Gestern kamen ernüchternde Daten zur deutschen Industrieproduktion. Im Vergleich zum Vormonat fiel die Produktion um 7,5% - deutlich höher als im Marktdurchschnitt erwartet (-3,0%) und das größte Produktionsminus seit der Wiedervereinigung. Die Hersteller von Fahrzeugen, Maschinen und anderen Investitionsgütern traf es besonders hart (-12,3 %). Die Konsumgüterindustrie meldete "nur" ein Minus von 0,4%. Der steile Fall ist unten sehr gut verdeutlicht.
Zu den heutigen Zahlen:
Interessant sind die US-Handelsbilanzdaten. Die Krise hat in den vergangenen Monaten für eine Verringerung des Defizits gesorgt. Die aktuellen Daten werden etwa auf Vormonatsniveau erwartet.
Heute Nachmittag erwarten wir noch Daten zum Verbrauchervertrauen der US-Bürger. Den Langfristchart haben wir unten dargestellt. Das Bild spricht für sich. Wir haben weiter den niedrigsten Stand seit Erstellung des Index. Eine nachhaltige Besserung der Lage ist zunächst nicht in Sicht.
Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in der Parität EUR-USD favorisiert. Kurzfristig ist 1,2730-1,2750 unten und 1,2950 oben.
Viel Erfolg!
© Stephan Beilke
Bremer Landesbank
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