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08:45 Uhr, 25.07.2024

Siltronic bestätigt Ziele 2028 - KI-Boom noch nicht im Auftragseingang

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Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones) - Siltronic sieht sich weiter auf Kurs, die Ziele für 2028 zu erreichen, auch wenn diese "deutlich über den aktuellen Ergebnissen liegen". "Hieran halten wir trotz der schwächeren Entwicklung in diesem Geschäftsjahr fest", ist dem Zwischenbericht zum ersten Halbjahr zu entnehmen. So soll der Konzernumsatz bis 2028 auf mehr als 2,2 Milliarden Euro steigen und die EBITDA-Marge sich auf einen hohen 30-Prozent-Wert verbessern.

Siltronic hatte bereits mit der Prognosesenkung Ende April 2024 als ein Übergangsjahr in Richtung profitables Wachstum bezeichnet. Zum einen wegen hoher Anlaufinvestitionen in die Erweiterung der Produktion in Singapur, zum anderen wegen der hohen Wafer-Lagerbestände bei Kunden in verschiedenen Branchen, was die Nachfrage zu Jahresbeginn gedämpft hatte. Diese erholt sich später als erwartet.

Siltronic leidet weiter unter hohen Lagerbeständen bei seinen Kunden - auch im zweiten Halbjahr -, sieht sich aber nach der nun konkretisierten Prognose in der Lage, 2024 bei der EBITDA-Marge die obere Hälfte der Zielspanne zu erreichen (23 bis 25 Prozent) und den Umsatzrückgang auf einen hohen einstelligen Prozentbereich zu beschränken (anstatt 10 Prozent). Dennoch werde die EBITDA-Marge im zweiten Halbjahr nicht das Niveau des ersten erreichen (1H 26,1 Prozent, 2Q 25,8 Prozent). Gründe seien "leicht negative Preis- und Produktmixeffekte sowie die ab dem vierten Quartal ergebnisrelevanten Ramp-Kosten der neuen Fabrik in Singapur". Außerdem stünden planmäßige Wartungsarbeiten im Schlussquartal in einer Produktionslinie an.

Der Konzern rechnet für das laufende Jahr mit Wachstum in nahezu allen Endmärkten - besonders deutlich im Servermarkt, angetrieben durch Künstliche-Intelligenz-Anwendungen.

Dieses übersetze sich aufgrund der erhöhten Lagerbestände jedoch nicht direkt in höhere Auftragseingänge. Im ersten Halbjahr seien Bestellungen reduziert und bereits vertraglich vereinbarte Mengen "in spätere Perioden" verschoben worden, auch das zweite Halbjahr sei von dieser Nachfrageschwäche betroffen, was sich bereits im April abgezeichnet habe, als Siltronic die Prognose für das Gesamtjahr senkte.

Ein Lichtblick: "Dennoch führt die Nachfrageschwäche, anders als in historischen Schwächephasen, bisher nicht zu einem starken Druck auf die Absatzpreise in Rechnungswährung", so Siltronic.

Gleichzeitig arbeite der Konzern intensiv an Kosteneinsparmöglichkeiten, Steigerung der Produktivität und striktem Investitionsmanagement, um die Nachfrageschwäche weiter abzufedern. Die Fertigung von polierten und epitaxierten Wafern mit kleinen Durchmessern am Standort Burghausen soll 2025 auslaufen. Der Wafer-Hersteller und Halbleiterzulieferer will sich auf das wachstumsstarke Segment der 300-mm-Wafer und Wafer für Power-Anwendungen konzentrieren, was die neue Produktionsstätte in Singapur und die Verbesserung des Produktmixes in Freiberg widerspiegeln sollen.

Kontakt zur Autorin: ulrike.dauer@wsj.com; @UlrikeDauer_

DJG/uxd/brb

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