Siemens-Vorstand will keine Entlastung

München (BoerseGo.de) – Einer neuen gemeinsamen Empfehlung von Aufsichtsratspräsidium und Vorstand zufolge sollen die Vorstandsmitglieder und diejenigen Aufsichtsratsmitglieder von Siemens, die seit 1999 dem Vorstand angehörten, auf der bevorstehenden Hauptversammlung vorerst nicht entlastet werden. Grund für die beabsichtigte Verschiebung der Entlastung sind neue Erkenntnisse im Rahmen der Korruptionsaffäre. Der neue Vorschlag solle am 21. Januar 2008 in einer außerordentlichen Sitzung dem Aufsichtsrat vorgelegt werden, teilte Siemens am Donnerstag mit.

Ausgenommen von der vorgeschlagenen Verschiebung der Entlastung sei der Vorstandsvorsitzende Peter Löscher, der im fraglichen Zeitraum noch nicht für Siemens tätig war. Auch die betroffenen Vorstandsmitglieder unterstützten den Vorschlag der Vertagung. Gegen eine Entlastung von Mitgliedern des Aufsichtsrats bestehe auf Basis der derzeitigen Informationen keine Bedenken. Die Süddeutsche Zeitung hatte am Mittwoch berichtet, Mitarbeiter hätten bei Vernehmungen durch die US-Anwaltskanzlei Debevoise & Plimpton auch Vorwürfe geäußert, das System der schwarzen Kassen und Schmiergeldzahlungen sei vom Vorstand teilweise wissentlich geduldet worden. Zuvor hatten bereits Aktionärsverbände angekündigt, auf der Hauptversammlung gegen eine Entlastung von ehemaligen Vorstands- und Aufsichtsratsmitgliedern zu stimmen.

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