Siemens-CFO erwartet Abschwung der Weltwirtschaft
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Berlin (BoerseGo.de) - Das starke Wachstum der Weltwirtschaft wird sich nach Ansicht von Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser bald abschwächen. "Die Party wird nicht so weitergehen wie in den vergangenen Quartalen", sagte Kaeser dem in Berlin erscheinenden "Tagesspiegel". An der gestiegenen Volatilität seien auch übersteigerte Marktreaktionen schuld.
"Es ist maßlos zu kurz gesprungen, pauschal einen XXL-Aufschwung auszurufen, ohne zu analysieren, wie es um dessen Nachhaltigkeit bestimmt ist, wie wir diesen verteidigen können", sagte Kaeser. Momentan komme die Nachfrage vor allem aus den großen Schwellenländern. "Das chinesische Wirtschaftssystem ist vielleicht das derzeit effizienteste der Welt“, sagte Kaeser.
Um mit Ländern wie China mithalten zu können, müsse Europa eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik betreiben. "Eine Art Transferunion ist auf lange Sicht für Europa unausweichlich." Bei der derzeitigen Schuldenkrise werde es aber wohl ohne eine Umschuldung nicht gehen, die Gläubiger der überschuldeten Euro-Staaten müssten einen Teil ihrer Forderungen abschreiben.
Siemens wolle sich künftig auf Trends einstellen, "die unabhängig von den Zyklen eine strukturelle Nachfrage sichern". Mit Blick auf das momentan laufende Schiedgerichtsverfahren mit dem französischen Staatskonzern Areva wollte sich Kaeser nicht zur künftigen Strategie von Siemens in Bezug auf die Kernenergie äußern. "Fukushima muss der Anlass für eine Bestandsaufnahme sein", sagte der Siemens-Finanzvorstand aber. Es gehe darum, wie man ein möglicherweise nicht beherrschbares Restrisiko bewerte.
Derweil hat Siemens die Trennung vom gemeinsamen Atomgeschäft mit Areva bereits vollzogen. Areva habe am 18. März den von einem Gutachter festgelegten Kaufpreis von 1,62 Milliarden Euro für den 34-Prozent-Anteil am ehemaligen Joint Venture überwiesen, sagte ein Siemens-Sprecher. Das Schiedsgerichtsverfahren laufe aber weiter. Siemens und Areva streiten über die Bewertung und damit den Kaufpreis für das ehemalige Gemeinschaftsunternehmen, eine Entscheidung soll in diesem Frühjahr fallen. Nach seiner Trennung von Areva wollte Siemens eigentlich ein gemeinsames Unternehmen zum Bau neuer Atomkraftwerke mit dem russischen Atomkonzern Rosatom gründen. Dazu wurde bereits vor zwei Jahren eine Absichtserklärung unterzeichnet. Nach der Fukushima-Katastrophe ist nun aber unklar, ob Siemens dies tatsächlich umsetzen will. Nach einem Bericht der "WirtschaftsWoche" diskutiert das Siemens-Management derzeit "alle Optionen".
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