Shortseller: Kurshalbierung im S&P 500 möglich
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- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 4.017,77 Pkt (S&P)
Mit Leerverkäufen auf die Aktien von Enron und Wirecard verdiente der Hedgefondsmanager Jim Chanos nicht nur viel Geld, sondern begründete auch seinen Ruf als Entdecker von betrügerischen Geschäftsmodellen und gefälschten Unternehmensbilanzen.
Mit Blick auf den Gesamtmarkt hält Chanos weitere deutliche Kursverluste für möglich, wie er in einem Interview mit dem US-Finanzsender CNBC am Montag verriert.
Trotz der deutlichen Kursverluste seit mehr als einem Jahr seien die Dinge weiterhin "nicht billig", gab Chanos zu bedenken. Die Bewertungen seien zwar günstiger als vor 18 Monaten. "Aber die Leute preisen [weiter] ein ziemlich nettes Goldilocks-Szenario ein", meinte Chanos.
"Ich bin [seit] 1980 an der [Wall] Street und bei keinem einzigen Bärenmarkt [wurden Aktien] zu mehr als dem Neun- bis 14-fachen der zuvor erreichten Maximalgewinne gehandelt", erläuterte Chanos mit Blick auf die nach Kennzahlen wie dem KGV teilweise immer noch hohen Bewertungen.
Gehe man von einem Gewinnrückgang bei den Unternehmen im S&P 500 aus, seien noch deutliche Kursverluste möglich, so Chanos. "Wenn man glaubt, dass die (Unternehmens-)Gewinne jetzt bei 200 Dollar ihren Höhepunkt erreichen, ist das ein langer Weg nach unten“, meinte Chanos. "Das wären 1.800 bis 2.800 [Punkte beim S&P 500]. Da sind wir noch lange nicht in der Nähe."
Aktuell notiert der S&P 500, der die 500 wichtigsten Aktien des US-Aktienmarktes enthält, bei rund 4.000 Punkten. Ein Absturz auf 1.800 bis 2.800 Punkte würde Kursverlusten zwischen 55 % und 30 % vom aktuellen Kursniveau entsprechen.
Der Markt rechne hingegen mit einem sehr optimistischen Szenario, bei dem die Unternehmensgewinne in diesem Jahr um 12 % steigen, die Inflation auf 2 % sinkt und die Fed innerhalb der nächsten sechs bis sieben Monate die Zinsen wieder senken wird, so Chanos. "Das ist so ziemlich das Nirwana, wenn man ein Bulle ist", so Chanos.
Trotz seiner pessimistischen Haltung spekuliert Chanos in seinem Flagschiff-Fonds nicht auf Kursverluste am breiten Aktienmarkt, sondern ist ganz auf seine Wetten auf Einzelwerte fokussiert. Mit Wetten auf den Gesamtmarkt hält sich Chanos hingegen zurück. Bis vor kurzem sei man netto long positioniert gewesen, zuletzt schwanke die Ausrichtung zwischen netto long und netto short. Nur in den ausgesprochenen Short-Fonds sei man zu 60 % bis 80 % short positioniert, so Chanos.
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