Kommentar
00:00 Uhr, 30.09.2009

Short-Gewinne bei Contango - Rohstoffen generieren

Erwähnte Instrumente

Trend folgende Investoren und Hedgefonds haben während der Krise auf fallende Rohstoffpreise gesetzt. Neben dem Offensichtlichen – der Erwartung günstigerer Rohstoffpreise während einer Wirtschaftskrise – profitierten sie auch an der Terminstruktur der zugrunde liegenden Rohstoffe. Sie war steigend – Rohstoffe für sofortige Lieferungen waren günstiger, als Rohstoffe mit einer weiter ein der Zukunft liegenden Lieferung.

In den USA war zum Jahreswechsel insbesondere der Leerverkauf des United State Oil Fund beliebt. Das ist ein ETF, der den Preis von USLeichtöl WTI an der New Yorker Warenterminbörse NYMEX abbildet. Durch den Leerverkauf verdienten Investoren doppelt – am fallenden Preis sowie an den Rollgewinnen, die bei Short-Positionen bei Erdöl entstanden, weil der Markt eine Contango-Terminstruktur aufwies. Dadurch, dass dieser Leerverkauf einfach an der Börse über den liquide gehandelten ETF abgewickelt werden konnte, hatte dies hohe Auswirkungen auf den Preis von WTI. Er war zeitweise deutlich günstiger als die europäische Ölsorte WTI, obwohl das Verhältnis in der Regel genau umgekehrt ist. WTI kostet wegen den Transportkosten vom Nahen Osten in die USA in der Regel mehr als Brentöl. Der United State Oil Trust fiel durch die Contangostruktur bei WTI stärker, als der WTI-Preis selbst, was in entsprechend hohen Gewinnen für Leerverkäufer widerspiegelte:

Als der Ölpreis in einer Spanne zwischen 33 und 40 Dollar seitwärts lief. USO verlor zwischen dem 11. Dezember und dem 18. Februar um 40%, während der Ölpreis im gleichen Zeitraum um nur 16% günstiger wurde.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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