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12:22 Uhr, 30.05.2011

SGL Carbon will kein BMW-Anhängsel sein

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Wiesbaden (BoerseGo.de) – Dem Kohlenstoffverarbeiter SGL Carbon ist seine Unabhängigkeit wichtig. „Wir wollen kein ausgesprochener Autozulieferer sein", sagte der Chef des Leichtbauspezialisten Robert Koehler im Interview der Süddeutschen Zeitung am Montag. Man solle sich doch nur die Margen der Zuliefererbranchen im Generellen anschauen. "Da können wir mit unserem breit aufgestellten Geschäft insgesamt mehr verdienen", so Koheler. Die Hälfte des Geschäfts der Wiesbadener entfällt auf die Stahlindustrie, lediglich zwei Prozent auf die Autozulieferersparte. In den nächsten Jahren könnte dieser Bereich aber vor allem wegen des Gemeinschaftsunternehmens für Kohlenstofffasern mit dem Autobauer BMW auf 10 bis 15 Prozent am Gesamtumsatz steigen.

Nur Koehler hat etwas dagegen, in der Öffentlichkeit pauschal den Bayern zugerechnet zu werden. BMW-Großaktionärin Susanne Klatten hatte Mitte Mai über die Beteiligungsgesellschaft Skion ihre SGL-Beteiligung auf eine Sperrminorität von mehr als 25 Prozent ausgebaut. Es ist eine Beteiligung, auf der eine ganze Zukunftsstrategie aufbaut: BMW und SGL bauen gemeinsam ein Carbonfaserwerk in den USA und investieren dabei 100 Millionen Dollar.

Nun hält auch VW seit dem Frühjahr 9,9 Prozent an SGL. Das Interesse der Wolfsburger bewertet Koehler positiv. Der Einstieg von VW habe die Unabhängigkeit und Stabilität des Unternehmens gestärkt.

Carbon ist der Stoff, der künftig den schweren Stahl der Autos ersetzen soll. Der Stoff, aus dem in zwei Jahren etwa die ersten großen Elektroautos der neuen Marke BMW i gebaut werden sollen. Karosserieteile aus kohlenstofffaserverstärkten Kunststoffe sind im Vergleich zu Stahl oder Aluminium deutlich leichter, dabei aber gleichzeitig sehr stabil.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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