Kommentar
09:51 Uhr, 24.12.2010

Seltene Erden: Alles andere als rar

Immer mehr Emittenten legen Partizipations-Zertifikate auf Seltene-Erden-Aktien auf. Wir sagen Ihnen, wo die Schwachstellen liegen und warum Sie Index-Zertifikate Basket-Lösungen vorziehen sollten.

Seltene Erden sind in aller Munde. Die chemischen Elemente mit unaussprechlichen Namen wie Gadolinium, Ytterbium und Praseodym kommen in vielen High-Tech-Produkten wie Smartphones und MP3-Playern, aber auch in Batterien für Elektroautos und Windkraftanlagen zum Einsatz. Wegen der großen Nachfrage nach den Rohstoffen und den strengen Exportbestimmungen Chinas - das Reich der Mitte kontrolliert rund 97 Prozent der weltweiten Produktion - sind die Preise in den vergangenen Monaten regelrecht explodiert.

Was viele Marktteilnehmer nicht wissen: Seltene Erden sind nicht wirklich rar. Das seltenste der 17 Elemente, Thulium, ist in der Erdkruste immer noch häufiger vorhanden als Platin oder Gold. Dennoch stürzen sich Anleger derzeit wie verrückt auf die Titel der Branchenvertreter. Mittlerweile sind auch fünf Partizipations-Zertifikate erhältlich, die sich auf Aktien von Unternehmen beziehen, die mit der Förderung von Seltenen Erden beschäftigt sind oder signifikante Reserven davon haben. Anleger müssen allerdings genau hinsehen, bevor sie investieren.

Drei der fünf Zertifikate beziehen sich auf Aktienbaskets, die zwischen elf und 15 Mitglieder haben. Die Papiere haben Schwachstellen, denn eine Änderung der Zusammensetzung ist während der Laufzeit nicht vorgesehen. Bei dynamischen Themen wie Seltene Erden kann das langfristig zu Verzerrungen führen - insbesondere, wenn wie beim Select Rare Earth TR Basket (ISIN DE000AA2W3C6) von der RBS keine Laufzeitbegrenzung vorgesehen ist. Dennoch fällt bei dem RBS-Produkt genau wie bei dem Papier der Société Générale auf den Rare Earth Basket (ISIN DE000SG1YRE5) eine Managementgebühr an, und zwar für die regelmäßige Neugewichtung der Indexmitglieder. Beim Zertifikat auf den Rare Earth Basket (ISIN DE000UB9REE1) von der UBS entfällt diese Gebühr zwar - dafür aber auch die Neugewichtung. Eine Währungssicherung sieht indes keines der Papiere vor.

Besser gefallen uns die Zertifikate auf den Solactive Rare Earth Performance-Index (ISIN CH0112278566) von EFG und auf den Seltene Erden Index (ISIN DE000CZ33EA1) von der Commerzbank. Gegen eine Gebühr von jeweils 1,2 Prozent per annum überprüfen beide Emittenten die Zusammensetzung der Indizes vierteljährlich. Mit aktuell zwölf Indexmitgliedern ist das Commerzbank-Papier dem EFG-Produkt (derzeit neun Aktien) leicht überlegen.

Fazit: Anhaltend hohe Nachfrage vorausgesetzt dürften die Preise für Seltene Eden weiter steigen. Das Zertifikat von der Commerzbank ist für ein solches Szenario die erste Wahl. Jedoch sollten nur risikobereite Anleger einsteigen. Denn eine mögliche Lockerung der Exportblockade Chinas birgt Risiken - erste Andeutungen machte die Regierung Mitte November. Zudem haben einige westliche Konzerne angekündigt, vorhandene Vorkommen an Seltenen Erden erschließen zu wollen. Insofern könnte der Boom genauso schnell vorbei sein, wie er aufgekommen ist.

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