Kommentar
12:02 Uhr, 03.05.2013

Sell in May or stay?

Die vergangenen drei Jahre festigten den Ruf des Mai als Negativmonat: Die Returns im Dow Jones Index waren -6,2% (2012), -1,9% (2011) sowie -7,9% (2010). Lediglich im September schneiden die Aktienindizes schwächer ab als im Mai. Das saisonale Verlaufsmuster (folgender Chart) suggeriert den Anleger: Verkaufe im Mai und komme erst im Oktober zurück.

Bezieht man die Jahre seit dem Ende des zweiten Weltkriegs mit ein, so mildert sich der Mai-Einbruch ab. Der Dow Jones Index notiert im Juli und August sogar höher als im Mai.

Richtig ist: Die starke Frühjahrsphase findet häufig im Mai ihren Abschluss. Doch das Phänomen einer Sommerrally zeigt sich im Juli und August, bevor der September für einige Wochen Probleme für die Märkte mit sich bringt.

In US-Nachwahljahren tickt der Dow üblicherweise anders. Das Jahr 2013 ist ein Nachwahljahr im US-Präsidentschaftszyklus. Seit dem Jahr 1985 endete der Dow im Mai eines Nachwahljahres stets im Plus.

Bisher folgt der Dow seinem Nachwahljahresmuster recht gut (nächster Chart).

Die Stärke der Advance-Decline-Linie der NYSE ist als positiver Faktor im aktuellen Marktumfeld zu verbuchen. Die AD-Linie springt von Allzeithoch zu Allzeithoch und zeigt damit ein intaktes Kaufverhalten an.

Fazit: Die Regel „Sell in May“ ist generell korrekt. Für den Spezialfall „Nachwahljahr“ gilt diese Regel jedoch nicht bzw. nur bedingt. Angesichts des Marktumfeldes mit einer intakten AD-Linie liegt die Annahme nahe, dass der Dow auch im Mai des Nachwahljahres 2013 ein positives Ergebnis erzielen wird.

Robert Rethfeld
Wellenreiter-Invest

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