Analyse
19:01 Uhr, 07.08.2008

Selbstheilungskräfte des Marktes

Erwähnte Instrumente

Externe Quelle: UniCredit

Die Umfeldkonstellationen haben sich nicht verändert, sind allenfalls auf der Zeitachse voran geschritten. Wir verweisen auf das TMC der Vorwoche und führen noch mal die Kernpunkte an.

Für das hiesige Geschehen ist maßgeblich, dass der DAX ein deutlich besseres technisches Bild aufweist als der STOXX oder der MSCI World. Während letztere von mittel- und langfristigen oberen Topformationen bestimmt sind, bewegt sich der DAX in einer Flagge. Diese Formation gehört zu den Trendfortsetzungspattern, gemeint ist der primäre Aufwärtstrend seit 2003. Gegen die These eines Bearmarktes beim DAX spricht auch, dass im Zuge der diesjährigen Abschläge nicht einmal das 38%- Minimalretracement bei 5850 angekratzt wurde. Den DAX sahen wir damit zuletzt in den Startlöchern für Erholungen, eine erste kleinere hat sich, entgegen der Stimmung zum Wochenbeginn, bereits materialisiert.

Den S&P 500 sahen wir zuletzt in der engen Handelsrange zwischen 1255 und 1292. Die 1255 bildet dabei, die stärkste Handelsmarke und die 1292 das Minimalretracement des Abschwungs seit Mitte Mai. Ein Verlassen dieser Range nach oben würde die Diskussion eröffnen, ob die 1343 und damit das Minimal-Fibonacci-Retracement des Abwärtsimpulses seit dem 11. Oktober letzten Jahres angelaufen werden kann.

Grundsätzlich stehen sämtliche jüngsten Entwicklungen im Zusammenhang mit den bestandenen Bewährungsproben zuvor, so z.B. den Tests der 6200 beim DAX oder der 1260 beim S&P 500, erstere als die von Investoren genannte zentrale Einstiegsmarke und letztere als die stärkste Handelsmarke der letzten vier Jahre. Ein weiterer positiver Aspekt war die Abschwächung bei den Rohstoffen, die nach zahlreichen Fehlversuchen ökonomischer und rhetorischer Hilfspakete als erster Schritt von Selbstheilungskräften des Marktes zu werten ist. In diesem Zusammenhang finden wir es bemerkenswert, dass Basic Resources und Oil & Gas innerhalb der jüngsten Sektorrotation als überverkaufteste Sektoren auch die schönsten positiven Divergenzen der Trendfolgesysteme aufweisen.

Die jüngsten Bewegungen haben noch keine markanten übergeordneten Signale gesetzt und sind zunächst erstmal im Kleinen von Bedeutung, stellen aber natürlich gegenüber der Stimmungslage vor einigen Wochen eine weitere Aufhellung von tiefem Level aus dar.

Als deutlich veränderte Umfeldkonstellationen sind zu vermerken, dass die jüngste Erholung keines vorherigen Sellouts bedurfte, die Sektorrotationen ein völlig verändertes neues Bild zeitigten, das nichts mehr mit den Verliereranglisten des bisherigen Bearmarktes zu tun hat. Dies ist Ausdruck bereits anlaufender Selbstheilungskräfte des Marktes. Zumal auch Defensivsektoren wie Utilities, typisch spätzyklisch, mit der roten Laterne versehen sind.

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