Kommentar
10:10 Uhr, 31.03.2009

Sehr bescheidene Stimmung im Euroraum...Schiffschaukel bei den Devisen

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Der Euro eröffnet heute bei 1.3220 und damit annähernd auf dem gestrigen Niveau, nachdem wir am Vortag erfolgreich die 1,31 (!) testen konnten. EURJPY kann sich stabilisieren und eröffnet bei 129,50. Damit darf die aktuelle Situation als durchaus volatil beschrieben werden. Die gestrigen Daten können leider keine „konjunkturelle Schwalbe“ offerieren:

* Der Konjunkturklima-Indikator für die Eurozone hat sich per März mit -3,58 Punkten rekordverdächtig weit von der Null-Linie entfernt. Analysten hatten mit einem leichten Anstieg auf -3,48 gerechnet. Das Wirtschaftsvertrauen ist mit 64,6 Punkten auf den niedrigsten Stand seit 1985 gefallen (länger gibt es diese Zeitreihe nicht). Positiv konnte Deutschland beim Verbrauchervertrauen hervorstechen: Mit -31 Punkten liegen wir gut über dem Durchschnitt von -34 Punkten und z.B. vor Frankreich. Die Gesamtaussichten sollten aber in der Tendenz auf eine Kontraktion von mindestens 2,5% für das Euroraum BIP hindeuten.

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* Da weder GM noch Chrysler ordentliche Restrukturierungspläne vorlegen können, bleibt ihnen der Zutritt zu weiteren Staatshilfen vorerst verwehrt und das ist gut so, schließlich ist die Cash-burn-Rate (zuletzt aus dem Neuen Markt bekannt) exorbitant hoch und der sittliche Nährwert extrem gering. Rick Wagoner wurde auf dem Abstellgleis positioniert, fraglich bleibt allerdings, ob seine Kollegen in der Lage sein werden, es besser zu machen, schließlich war er nur einer von vielen der „alten Schule“, bei denen in Bezug auf Strategie und Visionen ein geistiges Vakuum herrscht. Für den Markt ist GM schon länger „töter als tot“, da für kurz laufende GM Bonds mehr als 100% des Nennwertes bezahlt werden müssen, um sich gegen den Totalausfall abzusichern.

* Die BaFin verlängert das Leerverkaufsverbot für die Aktien von 11 Finanzinstitutionen. Respekt! Am Kursrutsch von Commerzbank und Co hat das allerdings in den vergangenen Monaten wenig geändert. Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das in der Parität EUR-USD eine neutrale Haltung favorisiert, jedoch mit dem Zusatz „Vorsicht an der Bahnsteigkante“, denn ein nachhaltiges Unterschreiten der 1,32 signalisiert weiteren Abwärtsdruck. Teilweise Entwarnung kann bei einem erfolgreichen Test der 1,33 gegeben werden.

Viel Erfolg!

© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank

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