Fundamentale Nachricht
12:40 Uhr, 25.02.2014

Schwellenmarktaktien: Mehr Spielraum für Qualitätswachstum

Das Wachstum dürfte sich den Experten von Comgest zufolge künftig etwas ungleicher zwischen den einzelnen Schwellenländern verteilen, wobei die Bereitschaft zu politischen und wirtschaftlichen Reformen sowie deren konkrete Umsetzung vom Markt honoriert werden dürften.

Paris/Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Herausforderungen für Aktien aus Schwellenländern blieben auch 2013 bestehen und spiegeln sich in den Bewertungen entsprechend wider. Der Abschlag, den Schwellenlandaktien mittlerweile gegenüber Aktien aus Industrieländern aufweisen, ist beträchtlich und hat sich im Laufe des Jahres weiter erhöht. Das neue Jahr hat nun genauso begonnen, wie das alte geendet hat: mit einer Underperformance der Schwellenländeraktien gegenüber jenen der Industriestaaten, wie die Experten von Comgest in einem aktuellen Marktkommentar schreiben.

„Obwohl wir die Schwellenländer grundsätzlich weiterhin als attraktiv ansehen, so entsprechen die Wachstumsraten nicht mehr dem, was wir seit einem Jahrzehnt gewohnt waren. Zwar wächst die Wirtschaft in den Schwellenländern weiterhin kräftiger als in den Industrienationen; künftig wird es für Aktienanleger jedoch schwieriger werden, von diesem Wachstum zu profitieren. Das Wachstumsmodell der Schwellenländer hat begonnen sich zu verändern. Diese Entwicklung wird in Zukunft anhalten“, so die Finanzexperten weiter.

Lange Zeit seien die Schwellenländer dank niedriger Zinsen, üppiger Liquidität und vergleichsweise stabiler Währungen die „Turboversion“ der westlichen Industriestaaten gewesen. Wegen der seit der globalen Finanzkrise herrschenden Konjunkturflaute und den an Wert verlierenden Währungen – welche ihrerseits mit höheren Zinsen und einer schrumpfenden Liquidität einhergehen –, habe sich das Wachstumsmodell vieler Schwellenländer nun unwiderruflich verändert, heißt es weiter.

„Das Wachstum dürfte sich künftig etwas ungleicher zwischen den einzelnen Ländern verteilen. Volkswirtschaften mit einem strukturellen Leistungsbilanz- oder Doppeldefizit sowie einer hohen Abhängigkeit von Rohstoffzyklen werden weiter unter genauer Beobachtung der Anleger stehen; ebenso wie jene, in denen politischer Stillstand bzw. instabile politische Verhältnisse herrschen. Die Bereitschaft zu politischen und wirtschaftlichen Reformen sowie deren konkrete Umsetzung dürften dagegen honoriert werden“, so der Comgest-Marktkommentar.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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