Fundamentale Nachricht
12:32 Uhr, 11.09.2013

Schwellenmärkte in Schwierigkeiten

Die aufstrebenden Volkswirtschaften haben die Talsohle noch nicht durchschritten, wie die jüngsten schwachen Daten aus Indien und Indonesien belegen.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die aufstrebenden Volkswirtschaften haben die Talsohle noch nicht durchschritten, wie die jüngsten schwachen Daten aus Indien und Indonesien belegen. Lediglich China scheint die Wende zu schaffen: Die aktuellen Einkaufsmanager-Indexwerte zeigen an, dass eine Erholung vor der Tür steht, wie der Vontobel-Chefstratege Christophe Bernard in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

„Langfristig rechnen wir zwar mit einem deutlichen Rückgang der Wachstumsraten. China verfügt aber über die Mittel und den Willen, kurzfristig weiter eine Wachstumsrate von sieben Prozent zu erzielen, wenn auch mit Hilfe von alten und kaum nachhaltigen Methoden“, heißt es weiter.

Die Anleihenmärkte stünden seit Anfang Mai unter starkem Verkaufsdruck. Die bessere Wachstumsdynamik in den USA kombiniert mit der Absicht der Federal Reserve (Fed), ihre Wertpapierkäufe zu drosseln, sobald die Arbeitslosenquote von derzeit 7,4 Prozent auf 7,0 Prozent gesunken sei, hätten hier für Abgaben gesorgt. Die Verkaufswellen von Mai und Juni hätten bei der US-Notenbank umgehend eine Reaktion ausgelöst und dazu geführt, dass die lockere Geldpolitik von offizieller Seite bestätigt worden sei – zumindest bis zum Eintritt einer nachhaltigen Erholung. Bemerkenswerterweise habe der Fed-Vorsitzende Ben Bernanke auf höhere Marktzinsen als eine Variable verwiesen, die die Fed in seinen geldpolitischen Entscheidungen einbeziehe. Mit anderen Worten: Die Notenbank werde gegen steigende langfristige Zinsen vorgehen, sobald diese die Wirtschaft belasteten, so Bernard.

„Obwohl wir unsere Engagements in ‚lokalen‘ Schwellenmarktanleihen (d. h. auf Lokalwährungen lautenden Wertpapieren) im Juni auf die Hälfte gekürzt haben, prüfen wir derzeit die Anlageargumente aufgrund des erneuten Drucks auf wichtige Emittenten wie Indien und Brasilien. Sofern sich die langfristigen US-Zinsen auf den aktuellen Niveaus stabilisieren, könnte die Korrektur im Wesentlichen durchaus überstanden sein. Weitere Kurseinbrüche würden möglicherweise attraktive Einstiegsmöglichkeiten bieten“, heißt es.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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