Fundamentale Nachricht
08:25 Uhr, 23.04.2014

Schwellenländeranleihen mit attraktiver Bewertung

Nach starken Schwankungen in diesem Jahr sind derzeit Anleihen aus den Schwellenländern nach Meinung von Andy Howse, Leiter des Anleiheteams von Fidelity in London, am attraktivsten bewertet.

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Von US-Treasuries sind nach Meinung von Andy Howse, Leiter des Anleiheteams von Fidelity in London, 2014 kaum noch Erträge zu erwarten. In Europa seien die Staatsanleihen der Peripherieländer sehr gut gelaufen und würden noch immer gut vom Markt angenommen − wie die erfolgreiche Platzierung der neuen Griechenlandanleihe jüngst gezeigt habe. Angesichts der sich langsam erholenden Konjunktur und der allmählichen Reformmüdigkeit, die in den südeuropäischen Staaten festzustellen sei, werde nun der Spielraum für eine weitere Einengung des Renditeabstands von Peripherie-Bonds zu Bundesanleihen geringer, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar.

Nach starken Schwankungen in diesem Jahr seien derzeit Anleihen aus den Schwellenländern am attraktivsten bewertet. Zwar seien die Risiken hier - nicht nur kurzfristig - höher als bei allen anderen Anleiheklassen, dafür brächten Schwellenländeranleihen derzeit im Schnitt Renditen von sechs bis sieben Prozent. Langsameres Wachstum in China und schnelles Kreditwachstum könnte in den kommenden Quartalen zu einem schwierigen Umfeld für Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern führen. Umgekehrt seien geplante Reformen in einigen Schwellenländern und die im Vergleich zu den Industriestaaten geringere Staatsverschuldung Katalysatoren für eine positive Entwicklung, heißt es weiter.

"Zudem fokussieren sich stärker verschuldete Schwellenländer derzeit darauf, ihre Finanzierungslücke zu schließen. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung, um für das früher oder später kommende Anziehen der Zinsschraube durch die US-Notenbank gewappnet zu sein. Das könnte 2014 einen Wendepunkt für Schwellenländeranleihen einläuten, von dem Lokalwährungsanleihen als erste profitieren dürften", so Howse.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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