Schwellenländeranleihen – Alternative zu Niedrigzinspapieren
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Einst galten Emerging-Market-Anleihen als äußerst risikoreich. Zahlreiche der großen Schwellenländer litten in regelmäßigen Abständen unter Finanzkrisen und es kam zu Zahlungsausfällen. Bekanntester und größter Staatsbankrott war Argentinien im Jahr 2001. Gut elf Jahre danach verhandelt das Land noch immer mit seinen Gläubigern um die Begleichung von Altschulden. Aufgrund der Ignorierung eines Gerichtsbeschlusses zur Zahlung von Altschulden stufte die Ratingagentur Fitch das Land gleich fünf Stufen herab. Befürchtet wird eine abermalige Staatspleite. Ansonsten ist Argentinien abseits kleinerer Zahlungsausfälle eher die Ausnahme. Der Grund: aufgrund der hohen Wirtschaftswachstumsraten in den Schwellenländern hat sich die Verschuldungsquote zum Teil erheblich reduziert. So halbierte sich diese seit dem Jahr 2000 in den zehn größten Emerging Market-Staaten (EM 10) von 50 auf 25 Prozent, während die Verschuldungsquote der großen G-7-Industriestaaten im gleichen Zeitraum von knapp 80 Prozent auf über 110 Prozent gestiegen ist. Staaten wie Südkorea oder Peru wurden heraufgestuft, Indonesien oder die Türkei verfügen sogar über ein Investment Grade-Rating. Einige Länder, allen voran China, besitzen immense Devisen- und Goldreserven. Und trotz allem erwirtschaften Anleihen dieser Länder häufig erheblich höhere Renditen als hierzulande.
Fondsvolumenstärkster Emerging Market-Renten-ETF ist der iShares J.P. Morgan USD Emerging Markets Bond (WKN: A0RFFT). Der Index bietet Zugang zu in US-Dollar denominierten Staatsanleihen aus den Emerging Markets und enthält ausschließlich Rentenpapiere mit einer Restlaufzeit von mindestens zwei Jahren sowie einem mindestens ausstehenden Volumen von einer Milliarde US-Dollar. 120 Anleihen sind aktuell im Index vertreten. Die am stärksten gewichteten Länder sind Brasilien (6,55 Prozent), Türkei (6,82 Prozent) und die Philippinen (6,66 Prozent). Der Durchschnittskupon beträgt 6,66 Prozent. Auf Sicht von fünf Jahren erzielten Anleger damit eine Rendite von 81,92 Prozent.
Alternative dazu ist der SPDR Barclays Emerging Markets Local Bond UCITS ETF (WKN: A1JJTV). Der dem ETF zugrundeliegender Barclays Emerging Markets Local Currency Liquid Government Index ist ein länderspezifischer Index, der mit derzeit 222 Anleihen einen breiten Maßstab für die Performance des liquiden Marktes für auf Lokalwährungen lautende Anleihen der Emerging Markets bilden soll. Er begrenzt das Engagement je Land auf rund 10 % und verteilt den überschüssigen Marktwert anteilig auf den gesamten Index. Um aufgenommen zu werden, müssen Wertpapiere mit einem Gegenwert von mindestens 1 Milliarde USD im Umlauf sein. Stark gewichtet sind Mexiko (10,05 Prozent), Brasilien (10,04 Prozent) und Südkorea (10,02 Prozent). Die durchschnittliche Restlaufzeit liegt bei 7,01 Prozent. Der erst seit zwei Jahren auf dem Markt befindliche ETF erzielte seit Auflage auf Eurobasis ein Plus von 19,06 Prozent.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.