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10:38 Uhr, 29.01.2015

Schwellenländeraktien: Asien bevorzugen, Südamerika meiden

Nach Ansicht des UBS-Fondsmanagers Stephen Derkash bietet die Fernostregion auch 2015 bessere Chancen als die rohstofflastigen Schwellenländer anderer Kontinente.

Frankfurt (BoerseGo.de) - UBS Global Asset Management sieht der Entwicklung der Aktienmärkte in den Emerging Markets 2015 positiv entgegen. „Die niedrigeren Ölpreise sollten das Wirtschaftswachstum in vielen Emerging Markets antreiben“, erwartet Stephen Derkash. Der Fondsmanager des UBS (Lux) Equity SICAV - Emerging Markets Small Caps Fund sieht allerdings eine zweigeteilte Entwicklung. „In den asiatischen Wachstumsnationen dürften die gesunkenen Kosten für Energie die Konjunktur beleben.“ Demgegenüber könnten Rohstoffexporteure wie Brasilien und Russland weitere Rückschläge erleiden.

Die Schwellenländer bekamen die Turbulenzen an den Rohstoffmärkten vor allem in der zweiten Jahreshälfte 2014 zu spüren. Zusätzlich belasteten politische Unsicherheiten wie die Sanktionen gegen Russland und die Präsidentenwahlen in Brasilien. Indien, die Philippinen und Thailand verbuchten hingegen erhebliche Gewinne. „Im Emerging Markets Small Cap Index legten diese Märkte 2014 um 56, 29 und 27 Prozent zu“, hebt Derkash hervor. „Bei allen drei Staaten handelt es sich um Netto-Rohölimporteure. Indische Unternehmen profitierten außerdem von möglichen Strukturreformen der neuen Regierung.“

Nach Ansicht des Fondsmanagers bietet die Fernostregion auch 2015 bessere Chancen als die rohstofflastigen Schwellenländer anderer Kontinente. „Wir bleiben daher übergewichtet in Asien und untergewichtet in Lateinamerika sowie in den Schwellenländern Europas beziehungsweise dem Mittleren Osten (EMEA).“ Derkash geht davon aus, dass die Rohstoffpreise 2015 weiter sinken werden. Zudem erwartet er, dass möglicherweise steigende Zinsen in den USA vor allem Brasilien gefährlich werden könnten. Der Einfluss der US-Renditen auf die Gesamtheit der Schwellenländer werde hingegen überschätzt. „Im Fall einer Zinsanhebung könnten sich die Emerging Markets besser entwickeln als viele Investoren erwarten, da die Folgen in den Kursen bereits größtenteils enthalten sind“. Schwellenländeraktien seien zudem sehr günstig bewertet.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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