Fundamentale Nachricht
12:20 Uhr, 24.02.2014

Schwellenländer: Weiter erhöhte Vorsicht geboten

Insbesondere Schwellenländer mit einem Leistungsbilanzdefizit müssen nach Meinung von Marc Craquelin, Chief Investment Officer von Financière de l’Echiquier, mit einem herausfordernden Zinsumfeld rechnen.

Paris (BoerseGo.de) – Viele Anleger erinnern sich mit einem Lächeln an 2013 – zu gut waren mit Ausnahme der Emerging Markets die Aktienkurse gelaufen. Doch bereits in den ersten Wochen des Jahres 2014 ist so manchem der Schrecken in die Investment-Glieder gefahren. Wer in 2014 erfolgreich sein will, darf nur wenig zurückschauen und muss mehr auf Qualität achten, wie Marc Craquelin, Chief Investment Officer von Financière de l’Echiquier, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

In den USA habe die Fed das Tapering-Programm begonnen und verringere nun schrittweise ihre Anleihekäufe. Die neue Fed-Chefin Janet Yellen werde diesen Übergang mit viel Fingerspitzengefühl managen müssen. Dennoch würden die Zinsen bis 2015 sehr niedrig bleiben. In Europa werde die EZB alles tun was notwendig ist, um die akkomodierende Zinspolitik über einen langen Zeitraum beizubehalten. Auch wenn die Ergebnisse noch sehr unterschiedlich seien: Die schmerzhaften Reformen in einigen größeren Ländern (z.B. Großbritannien und Spanien) machten sich langsam, dafür umso deutlicher bezahlt. In den Schwellenländern sei nach wie vor erhöhte Vorsicht geboten –hier gebe es einfach zu viele unterschiedliche Realitäten. In China dürften die Reformen anfangen zu wirken. Dagegen müssten andere Schwellenländer – insbesondere diejenigen mit Leistungsbilanzdefizit – mit einem herausfordernden Zinsumfeld rechnen, heißt es weiter.

„Alles in allem bleiben wir für die Aktienmärkte optimistisch. Die Märkte profitieren auch weiterhin von den wieder zunehmenden Kapitalzuflüssen. Zudem haben sich in den Bilanzen der Unternehmen eine Menge liquider Mittel angesammelt. Das sind beste Aussichten für Investoren mit Blick auf mögliche Aktienrückkaufprogramme, Dividendenausschüttungen und M&A-Maßnahmen. Wir gehen zudem von anziehenden IPO-Aktivitäten aus – auch in Europa. Generell sind die Bewertungen nicht zu teuer, sondern liegen im historischen Durchschnitt. Dies spricht gegen eine Blasenbildung. Bei US-Wachstumsaktien im Technologiesektor bleiben wir aber dennoch vorsichtig“, so Craquelin.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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