Schwellenländer: Stock Picking macht den Unterschied
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - In einer Welt, die von reichlich Liquidität, Nullzinsen sowie zunehmend verzweifelten Notenbanken dominiert wird, könnte 2015 ein Jahr werden, in dem sich Schwellenländer als relativ attraktiv erweisen. Da jedoch die Herausforderungen in den globalen Schwellenländern zahlreich bleiben, kann Qualitätswachstum den Unterschied machen, wie Wojciech Stanislawski, Manager des Comgest Growth Emerging Markets Portfolios, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
Das Umfeld in den Emerging Markets (EM) erweise sich als nach wie vor schwierig. Viele Schwellenländer zeigten kaum Fortschritte bei der Umsetzung struktureller Anpassungen, die notwendig seien, um mit den schwachen globalen Wachstumsverhältnissen und der austrocknenden US-Dollar-Liquidität fertig zu werden. Das Decoupling der Schwellenländer von den entwickelten Ländern habe bis heute nicht stattgefunden und die Währungsschwäche in den Schwellenländern könnte ein Vorbote größerer Probleme sein. Diese Währungsschwäche könnte zum Beispiel Auslöser einer Liquiditätsfalle am EM-Anleihemarkt sein, wenn internationale Anleiheinvestoren plötzlich und mit hohen Volumina der Region den Rücken kehren. Das würde die Finanzierungskosten dieser Länder explodieren lassen. Die zuletzt positiven Gewinnrevisionen an den großen Aktienmärkten in Indien und China – beides Länder mit einem klaren Reformkurs – deuteten darauf hin, dass sich bei den fundamentalen Trends möglicherweise ein Lichtblick abzeichne, heißt es weiter.
„Investoren sind mittlerweile eher skeptisch gegenüber den globalen Schwellenländern eingestellt, da sie die genannten Herausforderungen klar erkennen. Dies sind insofern gute Nachrichten, als dass sich dadurch die Gefahr einer sehr negativen Wachstumsüberraschung verringert hat. Für 2015 rechnet der Konsens mit einem Gewinnwachstum von 9,7 Prozent je Aktie (EPS) für den MSCI EM Index. Die Erfüllung dieser Prognose könnte schwierig werden, denn immerhin standen die EPS-Wachstumserwartungen in den letzten vier Jahren regelmäßig und deutlich unter Druck. Insbesondere der Verfall der Ölpreisnotierungen dürfte sich als Belastung für das Gewinnwachstum eines Index erweisen, in dem der Energie- und Rohstoffsektor sehr stark gewichtet ist. Lediglich die Region Asien ex Japan dürfte als Netto-Ölimporteur dank besserer Terms of Trade tendenziell profitieren“, so Stanislawski.
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