Schweizer Vermögensverwalter und das Schweizer Bankgeheimnis
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FACTS:
Das Schweizer Bankgeheimnis steht schon seit jeher unter Druck. Jüngst stieg jedoch der Druck weltweit auf Finanzzentren mit Schwerpunkt Vermögensverwaltung. In der Folge haben sich die Schweiz und das Fürstentum Liechtenstein (wie alle anderen Vermögensverwaltungszentren weltweit) im März 2009 zum OECD-Standard nach Artikel 26 des Musterabkommens bekannt. Daneben haben die USA, Italien und Grossbritannien Steueramnestien in Aussicht gestellt, die die von schweizerischen und liechtensteinischen Vermögensverwaltern verwalteten Vermögen schmälern dürften. Heute veröffentlichen wir eine Sektorstudie über die Auswirkungen der jüngsten Entwicklungen auf die Zukunft der Vermögensverwaltungsbranche.
COMMENT:
Wir sind der Meinung, dass die Befürwortung des Art. 26 des OECD-Standards durch die Schweiz die Basis für die Wiedererlangung der internationalen rechtlichen Glaubwürdigkeit der Schweiz bei gleichzeitiger Beibehaltung des Bankgeheimnisses und der Förderung von Transparenz im Zuge der Amtshilfe darstellt. Aus unserer Sicht werden damit bereits einige konkrete Richtlinien für die Zukunft des Schweizer Bankkundengeheimnisses gegeben und das verlorene Vertrauen der Kunden wieder hergestellt. Hinsichtlich der Steueramnestie sehen wir den wichtigsten Aspekt in der US-Amnestie, die insbesondre Auswirkungen auf UBS hat. Die Banken haben auf die neuen Herausforderungen bereits regiert. Die Vermögensverwalter tendieren verstärkt in Richtung von Onshore und Multishore Banking und konzentrieren sich zunehmend auf die Wachstumsregionen Asien-Pazifik und Osteuropa. Aufgrund der neuen Herausforderungen und der gestiegenen regulatorischen Anforderungen begann in der Industrie einen Konsolidierungsphase, da ausländische Banken ihre Schweizer Tochtergesellschaften bereits zum Verkauf anbieten.
CONCLUSION:
Das Bankgeheimnis wird in Frage gestellt: Dies erachten wir als Bedrohung aber auch als grosse Chance für die Vermögensverwaltungsbranche, ihre operative Effizienz und die Anforderungen an das Bankgeschäft zu erhöhen und ihre Anlageperformance zu steigern. Wir empfehlen Sarasin (Kursziel CHF 48) und VZ Holding (Kursziel CHF 90) wegen ihres wohl kleinsten Offshore-Engagements zum Kauf und VP Bank (Kursziel CHF160), weil der Titel zu einem allzu grossen Abschlag gegenüber der Vergleichsgruppe gehandelt wird. Hinsichtlich UBS (Kursziel CHF 20), CS (Kursziel CHF 65), Julius Bär (Kursziel CHF 42), EFG (Kursziel CHF 15) und LLB (Kursziel CHF 80) bekräftigen wir unsere Hold-Empfehlung.
Quelle: Vontobel
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