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13:36 Uhr, 18.02.2015

Schwacher Euro verleiht deutschen Exporten Rückenwind

Der schwache Euro hat den europäischen Exporten, an denen Deutschland erheblichen Anteil hat, Rückenwind verliehen. Ein weiteres Plus ist Fidelity-Fondsmanager Christian von Engelbrechten zufolge der niedrige Ölpreis

Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) – ,,Die vergangenen Monate waren ereignisreich und in vielerlei Hinsicht positiv für Europa: Der schwache Euro hat den europäischen Exporten, an denen Deutschland erheblichen Anteil hat, Rückenwind verliehen. Ein weiteres Plus ist der niedrige Ölpreis. Von ihm profitieren nicht nur heimische Privathaushalte und Unternehmen. Er kommt auch den amerikanischen Verbrauchern zugute. Dies wiederum ist ein Vorteil für die vielen deutschen Konsumgüterhersteller, die im Export ein starkes Standbein in den USA haben. Zusätzlich profitieren die deutschen Hersteller dank des niedrigen Ölpreises auch vom stärkeren Konsum der deutschen Verbraucher. Das heizt die Konjunktur an und treibt die Unternehmensgewinne, wie Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.

Von Engelbrechten hat seinen Fonds seit einiger Zeit für einen moderaten Aufwärtstrend positioniert. Dazu gehöre ein Engagement in Exportunternehmen, da sie zu den Gewinnern des Jahres 2015 zählen würden. Allerdings erscheine der Markt nicht länger günstig. Aktuell lägen die Bewertungen zwar unter dem langfristigen Durchschnitt. Wenn man jedoch die Dotcom-Ära herausnehme, in der Spitzenwerte mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen von 30 das langfristige Bewertungsniveau nach oben getrieben hätten, rangierten die aktuellen Kennzahlen leicht über dem langfristigen Durchschnitt. Damit gelte es wieder umso mehr, Unternehmen mit Potenzial für weiteres Gewinnwachstum aufzuspüren, heißt es weiter.

„Es ist viel darüber spekuliert worden, welche Folgen ein ,,Grexit" für Europa haben könnte. Ich halte einen Ausstieg Griechenlands aus dem Euro für wenig wahrscheinlich, denke aber, dass er für die EU wirtschaftlich verkraftbar wäre. Insofern bewerte ich dies als kurzfristiges Risiko. Allerdings sind die Marktteilnehmer zurzeit sehr optimistisch, und die Märkte haben sich seit Jahresbeginn sehr gut entwickelt, obwohl in politischer Hinsicht noch einige Schlaglöcher vor uns liegen. Der Optimismus an den Märkten könnte daher nicht nachhaltig untermauert sein. Insofern gehe ich davon aus, dass die Volatilität in den kommenden Monaten weiter ansteigt. Das bietet jedoch neue Kaufgelegenheiten. Mein Fokus liegt auf Unternehmen, die hohe Gewinne abwerfen, überdurchschnittliche Wachstumsraten aufweisen, Marktanteile gewinnen und Produkte anbieten, die sich an verändernde politische Rahmenbedingungen anpassen können“, so von Engelbrechten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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