Fundamentale Nachricht
13:02 Uhr, 15.10.2014

Schwache Vorgaben aus den USA drücken Dax tief ins Minus

Die Anleger werfen das Handtuch. Ein weiteres Mal hat sich ein Erholungsversuch als nicht nachhaltig herausgestellt. Schwache Vorgaben aus den USA sorgen für Verkaufsstimmung am Markt und drücken den Dax tief ins Minus. Aufwärtssignale könnten am Nachmittag frische Konjunkturdaten liefern.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)

DAX

Zu Handelsbeginn sah es noch so aus, als könnte der Dax eine Erholungsbewegung einleiten, was sich nun jedoch als Momentaufnahme erweist. Gegen Mittag gibt der deutsche Leitindex erneut 0,80 % auf 8.755 Punkte nach. Die Anleger hätten die schwachen Impulse aus Amerika zum Anlass genommen, weiter Kasse zu machen, vermutet ein Börsianer. Am Nachmittag könnten nun ausgerechnet frische Konjunkturdaten aus den USA neue stimmungshebende Impulse liefern.

Charttechnik

Es fehlte doch eigentlich nur ein kleines Stück, um mit einem Ausbruch über 8.877 Punkte ein zumindest kleines Kaufsignal im Dax zu generieren. Aber auch im bisherigen Mittwochshandel konnte ein solches noch nicht ausgelöst werden. Die Hoffnung auf einen kurzfristigen Boden müssen die Käufer zwar noch nicht begraben, aber bestätigend muss der Ausbruch über 8.8.77 Punkte her. Dies würde weiteren Platz bis auf 8.986 Punkte schaffen.

Thema des Tages

Der zweitgrößten Euro-Volkswirtschaft Frankreich droht die Absenkung der Kreditwürdigkeit. Die Bonitätsnote von „AA+" werde auf eine Herabstufung (Rating Watch Negative) geprüft, teilte die Ratingagentur Fitch am Dienstagabend mit. „AA+" ist die zweitbeste Bonitätsnote. Im Dezember werden die Bonitätswächter entscheiden, ob es tatsächlich zu einer Absenkung kommt.

Die trüberen Aussichten für den Staatshaushalt machten diese Entscheidung notwendig, hieß es zur Begründung. So erwartet man jetzt für das Jahr 2017 ein Haushaltsdefizit von 3,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, nachdem man zuvor von lediglich 1,8 Prozent ausgegangen war.

Bereits am Freitag hatte die größere Agentur Standard & Poor's den Ausblick für das Rating Frankreichs gesenkt. Bei S&P wird Frankreich mit der drittbesten Note „AA“ bewertet.

Aktien im Blick

Die Bundesnetzagentur hat die geplante Portoerhöhung zum 1. Januar 2015 genehmigt. Die Aktie der Deutschen Post verbilligt sich im Markttrend dennoch um knapp 0,70 %.

Die Piloten der Lufthansa-Tochter Germanwings wollen am Donnerstag von 12 Uhr bis Mitternacht streiken, was den Kurs der Mutter momentan noch wenig tangiert. Die Aktie legt um 0,85 % zu.

Die Titel von ProSiebenSat.1 reagieren mit einem Plus von 3,62 % auf die heutige angehobene Umsatzprognose für 2014.

Airbus hat den größten Einzelauftrag seiner Geschichte eingesammelt. Die indische Airline Indigo bestellt über 250 Maschinen des Typs A320neo. Airbus-Titel geben 0,67 % ab.

Konjunktur

Kapitalflucht aus Italien: Nach Berechnungen des ifo-Instituts sind im August und September insgesamt 67 Mrd. Euro aus dem Krisenland abgeflossen.

Die Arbeitslosenquote in Großbritannien verringerte sich im August (3-Monatsdurchschnitt) auf 6,0 %, nach 6,2 % im Vormonat.

Nach Zahlen des Statistischen Bundesamts lagen die Verbraucherpreise im September 0,8 Prozent über ihrem Vorjahresniveau. Niedriger war die Inflationsrate zuletzt im Februar 2010.

Währungen

Der US-Dollar legt gegenüber den anderen Hauptwährungen mit Ausnahme des britischen Pfunds zu. EUR/USD notierte bislang bei 1,2623 im Tief. GBP/USD erholt sich nach gemischt ausgefallenen britischen Arbeitsmarktdaten von seinem frischen 2014er-Tief bei 1,5875 und notierte bislang bei 1,5939 im Hoch.

USD/JPY notierte nach enttäuschenden Daten aus der japanischen Industrie bislang bei 107,50 im Hoch. USD/CHF erreichte nach einem schwachen schweizerischen ZEW-Index im Hoch bislang 0,9562.

USD/KRW notierte bislang bei 1.059,5699 im Tief. Die südkoreanische Notenbank hat über Nacht ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent gesenkt und ihre Wachstumsprognosen für 2014 und 2015 zurück.

Rohstoffe

Die Ölpreise geben weiter nach. Das Fass Brent-Öl kostet aktuell 84,22 US-Dollar (-82 Cent), WTI-Öl 80,90 Dollar (94 Cent). Am Dienstag hatte die IEA ihre Prognose für die weltweite Ölnachfrage spürbar gesenkt.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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