Fundamentale Nachricht
12:52 Uhr, 22.01.2015

Schwache Inflation und starker Dollar

Die Experten von Santander Asset Management (SAM) Deutschland gehen von einem Verharren der Inflationsrate in Deutschland auf niedrigem Niveau aus. Zudem rechnen sie mit einer anhaltenden Dollar-Stärke.

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Inflationsrate lag in Deutschland im vergangenen Jahr mit 0,9 Prozent so niedrig wie seit 2009 nicht mehr, als die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ihren Höhepunkt erreicht hatte. Die Preissteigerungsrisiken bleiben aber auch im neuen Jahr eng begrenzt, wie Klaus Schrüfer, Chefmarktstratege Santander Asset Management Deutschland (SAM) in einem Marktausblick für 2015 schreibt.

Hierzu trage vor allem die Entlastung durch die gesunkenen Energiepreise bei. Insgesamt dürfte die Inflationsrate in Deutschland im Jahresdurchschnitt 2015 mit rund einem Prozent nicht nennenswert höher ausfallen als im vergangenen Jahr und damit deutlich unter dem von der Europäischen Zentralbank angestrebten Wert von „nahe bei, aber unter zwei Prozent“ liegen, so Schrüfer.

Zu den markantesten Entwicklungen des vergangenen Jahres gehörten die Verschiebungen bei den Währungen. Während der russische Rubel und der japanische Yen deutlich an Wert verloren hätten, habe der US-Dollar spürbar aufgewertet. Die Stärke der Weltleitwährung werde voraussichtlich auch 2015 anhalten. So dürfte die US-Wirtschaft mit knapp drei Prozent wesentlich stärker wachsen als die meisten anderen Industrieländer. Damit blieben die USA eine wichtige Lokomotive für die Weltkonjunktur, heißt es.

„Die amerikanische Notenbank wird auf die zunehmende Auslastung des Arbeitsmarktes und die damit verbundenen Preisrisiken voraussichtlich ab Mitte des Jahres mit ersten vorsichtigen Leitzinserhöhungen reagieren. Die Kapitalmarktzinsen dürften in den USA etwas stärker steigen als in vielen anderen Ländern, so dass die Zinsabstände zu anderen Volkswirtschaften größer werden. Da die Finanzmärkte einen wesentlichen Teil dieser Einflussfaktoren bereits vorweggenommen haben dürften, wird die signifikante Aufwertung des US-Dollar in den nächsten Monaten aber wohl etwas an Schwung verlieren. Der Euro zum US-Dollar liegt Ende des Jahres voraussichtlich bei 1,10“, so Schrüfer.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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