Schottland vor der Wahl
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Kronberg im Taunus (BoerseGo.de) - Das britische Pfund hat im Zuge einer befürchteten Abspaltung Schottlands in den vergangenen Tagen deutlich verloren. Diese Abwertung erscheint Carsten Roemheld, Kapitalmarktstratege bei Fidelity Worldwide Investment, übertrieben. Zwar ist eine leichte Schwächung des Pfund gegenüber dem US-Dollar gerechtfertigt. Gegenüber dem Euro sollte das Pfund jedoch stärker sein, da die Bank von England die Zügel der Geldpolitik anzieht, während die Europäische Zentralbank sie weiter lockert. Daher ist bei einem schottischen „Nein“ zur Abspaltung mit einem starken Kursanstieg des Pfunds zu rechnen, wie Roemheld in einem aktuellen Kommentar zum Referendum in Schottland schreibt.
Für den britischen Bankensektor würde ein „Ja“ zur Unabhängigkeit Schottlands vor allem aufgrund der offenen Frage, welche Währung Schottland einführen würde, einige Unsicherheit bedeuten. Während die Befürworter einer Abspaltung nämlich gerne das britische Pfund behalten würden, werde dies von den Parteien in England bislang klar ausgeschlossen, heißt es weiter.
„Zudem könnten sich einige Unternehmen, wie z.B. Standard Life, entscheiden, ihren Sitz nach England zu verlagern, was zu relativ hohen Einmalkosten führen würde. Interessant wären auch die Auswirkungen auf die Strombranche, da ein Austritt Schottlands aus Großbritannien den gemeinsamen Elektrizitätsmarkt in Frage stellt. Gerade was den Energiesektor betrifft, dürften sich große Debatten um die Öl- und Gasförderung entfachen, da ein wesentlicher Anteil der britischen Ölreserven im Einzugsbereich Schottlands liegt. Diese spielen für die wirtschaftlichen Perspektiven eines unabhängigen Schottlands eine wesentliche Rolle, wären aber im Falle einer Abspaltung sicherlich Gegenstand harter Verhandlungen", so Roemheld.
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