Kommentar
15:20 Uhr, 16.10.2018

Diese Grafik zeigt, wie nahe die Rezession ist

In den USA warten wir gespannt auf den Moment, in dem die Zinskurve invertiert. Global ist das bereits geschehen. Was das heißt, wissen wir ja.

Die globale Zinskurve sieht nicht gut aus (siehe Grafik). Die Differenz zwischen lang- und kurzfristigen Zinsen ist seit kurzem negativ. Eine solche Inversion bedeutet in vielen Ländern Rezession. In den USA funktioniert die Zinskurve wie ein Uhrwerk. Fehlsignale gibt es kaum.

Der Zinsspread ist in den USA noch nicht negativ. Auch in Europa und Japan hält sich der Spread im positiven Bereich. Die globale Inversion ist also nicht so sehr den entwickelten Ländern geschuldet. Vielmehr zeigt sich in vielen Emerging Markets ein negativer Spread.

Eine globale Inversion ist natürlich trotzdem nicht gerade beruhigend. Die Asienkrise ging ebenso wenig an uns vorbei wie die Ölkrise vor wenigen Jahren. Es kam zu einer scharfen Korrektur an den Märkten.

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Heute ist es wieder soweit. Ohne dass es große Aufmerksamkeit bekommt, befinden sich zahlreiche Emerging Markets in einer handfesten Krise. Berichtet wird über Argentinien und die Türkei. Es sind aber nur zwei Länder von vielen.

Die Währungen von mehreren asiatischen Ländern kollabieren nahezu. In Afrika sieht es kaum besser aus. Das Ausmaß der Krise ist noch nicht so groß wie Ende der 90er Jahre. Nichtsdestotrotz ist es kein Wunder, dass die Ausläufer der Schockwellen auch bei uns ankommen.

Persönlich gehe ich nach wie vor nicht davon aus, dass dies reicht, um den Markt zu kippen. Historisch betrachtet läuft der Aktienmarkt noch einmal zur Hochform auf, wenn die Zinskurve invertiert (Grafik 2). Die Kurve invertiert lange bevor der Markt in einen Bärenmarkt übergeht. Oftmals gibt es vor der Trendwende noch einmal einen Performanceschub.

Es gibt natürlich keine Garantie dafür, dass sich das jedes Mal genauso wiederholt. Einen Bärenmarkt bei einem doch noch recht positiven Zinsspread gab es jedoch so noch nie. Man muss sich in solchen Situation die Frage stellen, wieso es gerade diesmal anders sein sollte.

Dafür sehe ich persönlich keinen Grund. In Teilen der Welt geht es drunter und drüber, keine Frage. Es ist ansatzweise mit der Asienkrise Ende der 90er Jahre vergleichbar. Damals gab es einen kurzen Schock. Danach ging der Trend weiter. Das ist auch im aktuellen Marktumfeld nach wie vor mein Basisszenario.

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2019 halte ich nach wie vor für ein Trendwendejahr. 2019 ist nicht mehr weit entfernt. Eine Galgenfrist sollte der Markt aber noch haben. Das einzige, was mich wirklich skeptisch stimmt, sind die Revisionen der Vorhersagen von vielen Instituten und Organisationen wie dem Internationalen Währungsfonds. Die Prognosen reagieren mit zeitlicher Verzögerung auf die Realwirtschaft. Im Abschwung kommen die Revisionen spät. Das Wachstum wird als höher eingeschätzt als es ist. Im Aufschwung wird es zu konservativ gesehen. Aktuell sehen wir Revisionen nach unten. Historisch gesehen sind diese zu zaghaft. Das ist ein echtes Problem.


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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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