Schafft diese Big-Data-Aktie 2021 den Turnaround?
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- Teradata Corp. - WKN: A0M0ZR - ISIN: US88076W1036 - Kurs: 23,910 $ (NYSE)
Mit dieser Aktie aus dem Bereich Big Data verbinde ich gemischte Gefühle. Erstmalig im Jahr 2019 vorgestellt entwickelte sich die Idee zunächst sehr gut und arbeitete die Tradingziele auf der Oberseite ab. Für ein langfristiges Bonusziel reichte die Bullenpower aber nicht aus und das ist noch positiv umschrieben. Denn die Aktie korrigierte anschließend stark und ging in eine ausgeprägte Abwärtsbewegung über. Warum diese enttäuschende Vorstellung 2021 enden könnte und welches Potenzial der Titel besitzt, erfahren Sie in diesem Artikel.
Im Januar 2019 stellte ich die Aktie von Teradata erstmalig auf dem GodmodeTrader vor, wenig später wurden beide Tradingziele bei 47,00 und 49,57 USD erreicht bzw. letzteres bis auf 0,15 USD. Was danach folgte, hätte ich zum damaligen Zeitpunkt aber nicht für möglich gehalten. Der Wert korrigierte nicht nur, er ging in eine ausgeprägte Abwärtsbewegung über und verlor in der Spitze fast zwei Drittel. Was war passiert? Nun Teradata hatte wichtige Trends verschlafen, darunter den Trend hin von festen Lizenzmodellen zu SaaS-basierten Abomodellen. Das Unternehmen bietet ein sogenanntes relationales Datenbankmanagementsystem mit dem Namen Vantage an. Die Teradata-Aktie ist folglich in den Wachstumsbereichen Big Data/Cloud einzuordnen. Vergleichbar ist Teradata beispielsweise mit der deutschen Exasol.
Die im November vorgelegten Quartalszahlen zeigen an, dass Teradata sich fundamental inzwischen gefangen hat. Die wiederkehrenden Umsätze beliefen sich auf 365 Mio. USD und lagen damit um 6 % über der Prognose des Managements. Die Bruttomarge verbesserte sich zum Vorjahresquartal von 56 auf 61 %, der operative Gewinn von 43 auf 67 Mio. USD. Der Gewinn je Aktie übertraf mit 0,43 USD nicht nur den Vorjahreswert deutlich, sondern lag auch erheblich über der prognostizierten Spanne von 0,28 bis 0,31 USD. Beim Free Cashflow gelang sogar der Turnaround von -27 Mio. USD auf +58 Mio. USD.
Noch ein "schlechtes" Quartal und dann?
Allerdings darf man nicht den Fehler machen und diese Zahlen nun einfach fortschreiben. Denn das Management hat angekündigt, dass weitere Restrukturierungskosten in einer Höhe von rund 75 Mio. USD anfallen werden und diese zum Großteil im vierten Quartal 2014 verbucht werden. Daher werden die voraussichtlich am 4. Februar gemeldeten Zahlen für das Q4 2020 noch einmal schwach ausfallen. Doch die Börse dürfte den Blick nach vorne richten. Inzwischen ist Teradata Vantage den Aussagen des CEOs Steve McMillan zufolge auf allen drei großen Cloud-Plattformen vertreten: Google Cloud, Microsoft Azure und Amazon AWS. McMillan sieht damit sogar ein Alleinstellungsmerkmal vorliegen.
Allerdings ist die Konkurrenz groß. Während Exasol eher zu den kleineren Vertretern gehört, bieten die 3 großen der Branche Amazon, Microsoft und Google auch eigens entwickelete Analyseservices an. Die Verantwortlichen von Teradate werden also im laufenden Jahr zeigen müssen, dass man den Shift hin zu einem SaaS-Unternehmen erfolgreich gemeistert und wieder auf den Wachstumspfad zurückgefunden hat.
Die Analysten sind für 2021 und 2022 optimistisch gestimmt. Sie erwarten im laufenden Jahr ein Gewinnwachstum um gut 27 %, 2022 könnten es knapp 19 % werden. Dem gegenüber stehen KGVs von 16 und 13. Das KUV beträgt sogar nur 1,4. Interessant ist auch zu erwähnen, dass die Aktie mit Stand Mitte Dezember ein Short Interest bezogen auf den Freefloat von fast 30 % aufwies. Das überrascht vielleicht auf den ersten Blick, allerdings kann man die Shortseller angesichts der Underperformance seit 2019 verstehen, sie haben gut verdient. Wie in ähnlichen Fällen gilt aber auch hier: Sollte die Prognose für 2021 gut ausfallen, könnten die Leerverkäufer gezwungen werden, Positionen einzudecken.
Käufer arbeiten an einer Trendwende
Aus charttechnischer Sicht kann festgehalten werden, dass die Aktie seit März 2020 keine neuen Tiefs mehr ausgebildet hat. Eine Range zwischen 25,66 USD auf der Ober- und 17,62 USD auf der Unterseite beherrscht das Chartbild. Innerhalb der Range arbeitet der Wert in dieser Woche daran, die Zwischenhochs bei 23,60 USD hinter sich zu lassen. Gelingt ein Wochenschlusskurs darüber, wäre die obere Rangekante bei 25,15 bis 25,66 ein erster Zielbereich. Ein großes Kaufsignal und damit auch eine abgeschlossene Bodenbildung läge dagegen erst vor, wenn der Wert über 25,66 USD ausbricht. Im Jahresverlauf wären dann Kurse von zunächst 30,00 USD und im Optimalfall ein Rücklauf in den Kursbereich 34,10 bis 34,30 USD möglich. Absicherungen bieten sich konservativ unter dem Tief bei 17,99 USD und aggressiver unter dem Tief bei 21,83 USD an.
Wie könnte man nun tradingtechnisch vorgehen?
- Die konservative Variante wäre, bis in zum nächsten Quartalsbericht Anfang Februar zu warten, der ja auch den Jahresausblick 2021 enthalten wird. Fällt dieser überzeugend aus und gelingt der Aktie in diesem Zusammenhang der Ausbruch über 25,66 USD, wäre ein prozyklischer Einstieg möglich.
- Aggressiver könnte man bereits jetzt einen ersten Fuß in die Tür stellen und die Position ausbauen, wenn das große Kaufsignal aktiviert wird.
An dieser Stelle ein wichtiger Risikohinweis: Nachhaltige Turnarounds bei Aktien zu erwischen, ist sehr schwierig. In der Mehrzahl der Fälle wird sich der Trend, der in diesem Fall klar abwärts gerichtet ist, fortsetzen. Aufgrund der inzwischen ansprechenden Bewertung der Aktie in Verbindung mit der Bodenbildung der vergangenen Monate habe ich mich aber dazu entschieden, die Aktie nach fast zwei Jahren wieder vorzustellen.
Jahr | 2020 | 2021e* | 2022e* |
Umsatz in Mrd. USD | 1,82 | 1,86 | 1,91 |
Ergebnis je Aktie in USD | 1,17 | 1,49 | 1,77 |
Gewinnwachstum | 27,35 % | 18,79 % | |
KGV | 20 | 16 | 13 |
KUV | 1,4 | 1,4 | 1,4 |
PEG | 0,6 | 0,7 | |
*e = erwartet |
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Hallo Herr Galuschka,sehr klar und deutlich analysiert und nun findet jeder eine Möglichkeit bei diesem Wert einzusteigen.
Danke und Grüße von Milan,dem vielleicht schönsten Vogel der über Deutschland schwebt wie ein Spielzeugdrache.