Schärfere Russland-Sanktionen könnten Aktienmarkt weiter schwächen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Wien (BoerseGo.de) - Nun sollen härtere Sanktionen gegen Russland, das von der EU indirekt für den Abschuss des Malaysischen Passagierflugzeuges im Luftraum über der Ostukraine verantwortlich gemacht wird, den Druck auf Russland erhöhen. Dadurch kam es nach einer zwischenzeitlichen Erholung wieder zu einem Rückschlag auf dem russischen Aktienmarkt, wobei dieser nicht so stark ausfiel, wie jener im Februar, als der Konflikt mit der Ukraine eskaliert ist, wie Angelika Millendorfer, Leiterin des Teams Emerging Markets Aktien bei Raiffeisen Capital Management, in einem aktuellen Marktkommentar zu Russland schreibt.
Sollten nach dem Urteil des Schiedsgerichts in Den Haag, wonach Russland den ehemaligen Aktionären des Erdölkonzerns Yukos rund 50 Milliarden US-Dollar zahlen soll, russische Assets im Ausland beschlagnahmt werden, könnte dies ebenfalls zu einem Problemthema ausarten. Die Verstaatlichung des nach der Jahrtausendwende zum größten Erdölkonzern Russlands aufgestiegenen Unternehmens Yukos sei einer der größten wirtschaftspolitischen Skandale Russlands nach der Wende gewesen und habe das Investitionsklima beschädigt. Die Zukunft des russischen Kapitalmarktes werde massiv von der weiteren Entwicklung der politischen Ereignisse rund um die Machtverhältnisse in der Ukraine abhängen. Bis zu einer Klärung der Krise bleibe das Risiko hoch, heißt es weiter.
„Raiffeisen Capital Management hat schon in den letzten Monaten sein Exposure in Russland reduziert. Auf dem gegenwärtigen tiefen Bewertungsniveau werden aber einige selektive Zukäufe in verschiedenen Sektoren überlegt. Immerhin weisen viele Unternehmen trotz des schwierigen Umfelds auch eine erfreulich positive Geschäftsentwicklung auf. Ein positiver Aspekt des russischen Aktienmarktes sind im Übrigen vergleichsweise hohe Dividendenrenditen: Immer mehr Unternehmen schütten hohe Dividenden aus, die in manchen Fällen zwischen sechs und neun Prozent liegen - ein Trend, der sich noch verstärken könnte“, so Millendorfer.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.