Schaeffler strebt ganze Macht bei Conti an
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Berlin (BoerseGo.de) - Der Machtkampf um den Hannoveraner Autozulieferer Continental spitzt sich offenbar erneut dramatisch zu. Nach Informationen von "Welt Online" aus Unternehmenskreisen verlangt der neue Großaktionär Schaeffler den Rückzug aller zehn Vertreter der Anteilseignerseite aus dem Aufsichtsrat des früheren Dax-Konzerns. Diese Forderung habe das fränkische Familienunternehmen in einem persönlichen Treffen auf oberster Unternehmensebene sowie in mehreren Telefonaten in den vergangenen zehn Tagen an die Conti-Vertreter herangetragen, hieß es in informierten Kreisen. Keine der beteiligten Firmen wollte sich zum Vorgang äußern.
Stein des Anstoßes sei, dass Schaeffler seine Interessen durch den Conti-Aufsichtrat um den Vorsitzenden Hubertus von Grünberg nicht gewahrt sieht. Ein Beispiel ist dem Vernehmen nach, dass Conti-Finanzvorstand Alan Hippe in der vergangenen Woche eine Kapitalerhöhung für den Hannoveraner Konzern nicht ausgeschlossen hatte. Für Schaeffler sei die Umsetzung der Forderung so dringlich, dass das fränkische Familienunternehmen nicht mehr bis zur ordentlichen Hauptversammlung im April warten, sondern seine Interessen möglichst schnell über eine außerordentliche Hauptversammlung durchsetzen wolle.
Sollte Schaeffler mit seiner Stimmenmehrheit tatsächlich den kompletten Aufsichtsrat mit eigenen und nahestehenden Vertretern besetzen, wäre das ein Bruch der Investorenvereinbarung aus dem vergangenen Sommer, berichtet "Welt Online". Damals verständigten sich der Conti-Vorstand und die Schaeffler KG darauf, dass die Franken maximal vier Vertreter in den Aufsichtsrat in Hannover entsenden dürfen. In einer Telefonkonferenz habe der Conti-Aufsichtsrat am vergangenen Freitag entschieden, an dieser Regelung festhalten zu wollen.
Seit dem 8. Januar ist das Familienunternehmen aus Herzogenaurach mit knapp unter 50 Prozent Großaktionär beim Autozulieferer. Schaeffler waren zuvor gut 90 Prozent der Conti-Aktien zum Preis von 75 Euro angeboten worden. Um die Investorenvereinbarung nicht zu brechen, halten nun die beiden Privatbanken Sal. Oppenheim und Metzler knapp 40 Prozent der Aktien.
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