Analyse
07:27 Uhr, 26.01.2023

SAP – Stolpert der Softwareriese heute über den Ausblick?

Schwierige Zahlen von SAP am heutigen Morgen. Optimisten könnten sagen, diese schauen doch gar nicht so übel aus, Pessimisten finden jede Menge Kleinigkeiten, die Ihnen nicht in den Kram passen werden.

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  • SAP SE
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  • SAP SE - WKN: 716460 - ISIN: DE0007164600 - Kurs: 105,940 € (XETRA)

Im vierten Quartal erzielte SAP 8,44 Mrd. EUR Umsatz. Analysten hatte hier 8,56 Mrd. EUR erwartet. Das bereinigte EBIT lag bei 2,58 Mrd. EUR. Der Erwartungswert bei 2,56 Mrd. EUR. Die bereinigte EBIT-Marge lag bei 30,6 Prozent und damit leicht über den Schätzungen von 30,4 Prozent.

Qualtrics und Stellenabbau

Wie es heißt, will SAP auch den Verkauf der US-Tochter Qualtrics prüfen. Dies ermögliche SAP künftig eine stärkere Konzentration auf sein Kerngeschäft und würde sich auch finanziell positiv auswirken. Zusätzlich möchte SAP rund 3.000 Stellen abbauen, um Kosten einzusparen. Dies würde zu jährlichen Kosteneinsparungen von rund 350 Mio. EUR führen. Die Einsparungen dürften zum größten Teil ab 2024 wirken, meint der scheidende Finanzvorstand Mucic. Beide Neuigkeiten dürfte die Börse positiv aufnehmen.

Die mittelfristigen Ziele bis zum Jahr 2025 wurden von SAP derweil bestätigt. Der Ausblick hingegen fällt - wie die Zahlen schon - recht gemischt aus. Das bereinigte EBIT soll im Jahr 2023 bei 8,8 bis 9,1 Mrd. EUR liegen. Analysten erwarteten im Vorfeld 8,98 Mrd. EUR. Der freie Cashflow soll bei 5 Mrd. EUR liegen. Das dürfte etwas unter den Erwartungen sein. Besonders schwer im Magen könnten der Börse die avisierten Cloud-Umsätze liegen. Mit 15,3 bis 15,7 Mrd. EUR liegt das Wachstumsgeschäft damit unterhalb der Erwartungen von 15,8 Mrd. EUR. Auch die Umsatzspanne für den Gesamtkonzern liegt mit 28,2 bis 28,7 Mrd. EUR schwächer als die erwarteten 28,7 Mrd. EUR.

Fazit: Schwierige Zahlen bei SAP. Beim ersten Überfliegen, ohne die Details aus dem Analysten-Call, würde ich ein wenig mehr Schatten als Licht sehen. Insbesondere beim Ausblick werden die Analysten aber genau nachfragen. Vielleicht wollte man dem neuen Finanzvorstand auch einfach keine zu hohe Hürde legen, sondern eine die er auch mit Leichtigkeit nehmen kann. So könnten es jedenfalls die Optimisten sehen.

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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