Kommentar
11:50 Uhr, 16.06.2008

Sal. Oppenheim lässt die Hemmschwelle für Short-Investments sinken

„Short-Gehen“ ist wieder in, gerade in diesen volatilen Tagen und Wochen, in denen Vieles gegen eine schnelle und nachhaltige Erholung an den Aktienmärkten spricht. Gute Zeiten also für die Baissiers unter den Anlegern, wenn doch diese „destruktive“ Grundhaltung den meisten Investoren nur etwas leichter fallen würde. Denn schließlich wiegen Verluste, die man als „Shorty“ bei steigenden Kursen erleidet rein subjektiv weitaus schwerer, als beim umgekehrten Negativszenario.

Sal. Oppenheim versucht jetzt diesen inneren Riegel bei vielen immer noch an das Gute glaubenden Anlegern zu sprengen, indem sie mit ihren neuen CP100-Reverse-Lock-In-Zertifikaten die Möglichkeit bietet, mit Kapitalschutz auf fallende Notierungen bei anfänglich sechs verschiedenen DAX-Werten zu setzen. Dabei ist die Vorgehensweise für jeden angehenden Short-Investor ganz leicht nachvollziehbar, denn es gibt bei Fälligkeit nach fünf bzw. zwölf Monaten immer nur die beiden folgenden Rückzahlungsalternativen. Entweder der Basiswert fällt zu irgendeinem Zeitpunkt während der Laufzeit auf eine jeweils vorab bestimmte Zielmarke oder nicht. Kommt es zu diesem negativen Wunschszenario, wird das Zertifikat incl. einer festen Zusatzzahlung getilgt, andernfalls erfolgt eine Erstattung des Nennbetrags von 100 Euro. Jeder Anleger sollte sich aufgrund dieses dualen Prinzips deshalb von vornherein genau überlegen, welches Rückschlagspotential er der jeweiligen Aktie in einem bestimmten Zeitraum mindestens zutraut, da es bei einer allzu übertrieben Verlustspekulation am Ende sonst nur heißt: „Außer Spesen nichts gewesen“.

Der Shortwillige kann bei den neuen Produkten von Sal. Oppenheim insgesamt zwischen 36 Ausstattungsvarianten wählen, die eine Maximalrendite von bis zu 30 Prozent bei einem Papier auf die Postbank (SFL1VE) in Aussicht stellen. Allerdings müsste der aktuell im Übernahmepoker befindliche Titel dafür in den nächsten zwölf Monaten noch über 40 Prozent an Wert verlieren, eine Sichtweise, die wohl nur Extrempessimisten vertreten. Wie man sieht, erfordern hohe Renditen auch hier entsprechend starke Entwicklungen im Basiswert, schließlich muss auch die Kapitalgarantie erst einmal verdient werden. Andere Ausstattungen sind dagegen nicht ganz so spektakulär, erfordern für eine einigermaßen attraktive Rückzahlung allerdings ebenfalls deutliche Rücksetzer in der jeweiligen Aktie.

Der BörseGo Tipp:

Die neuen „Reverse-Lock-Ins“ aus der CP100-Produktfamilie ebnen den Weg zum risikolosen Short-Investment, was allerdings deutlich auf die Performance geht. Dafür hat der Anleger bereits bei einmaliger Berührung der Lock-In-Schwelle auf kurz- bis mittelfristige Sicht die Maximalrendite am Laufzeitende sicher.

Deutsche Bank 58 CP100-Reverse-Lock-In-Zertifikat

Emittent/WKN:

Sal. Oppenheim / SFL1VA

Laufzeit:

23.06.2009

Preis: (16.06.2008)

Geld / Brief: 100,78€ / 101,28 €

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/investmentcertificates/overview

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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