Kommentar
07:40 Uhr, 01.12.2017

Saisonale Analyse Dezember

Nach einem vielversprechenden Jahresstart verliert das gelbe Edelmetall bei Investoren wieder an Glanz. Vor allem steigende US-Zinsen könnten sich als Preisbremse erweisen. Was tun?

Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Kursstand: 13.023,98 Pkt (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.647,58 Pkt (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der Dezember gehört historisch gesehen zu den besten Börsenmonaten des Jahres. In den zurückliegenden zehn Jahren fiel die Performance-Bilanz des DAX im Weihnachtsmonat auffällig oft positiv aus. Sieben Mal beendete der DAX die Schlussperiode mit einem positiven Vorzeichen. Nur drei Mal gab es Verluste. Ähnliches gilt für die Wall Street. Dort erzielte der S&P 500  seit 1990 ein durchschnittliches Dezember-Plus von rund 1,7 Prozent. Kein anderer Monat weist eine höhere Zuwachsrate auf. Fast scheint es, als ob sich die Märkte am Ende des Jahres noch selbst ein Weihnachtsgeschenk machen würden. Die Frage ist, ob es tatsächlich Zusammenhänge gibt, welche die überdurchschnittliche Performance erklären?

Eine wissenschaftlich fundierte und damit wirklich zufriedenstellende Antwort gibt es auf den Dezember-Boom leider nicht. Aber immerhin bietet die einschlägige Finanzliteratur diverse Erklärungsversuche. So vermutet zum Beispiel das Deutsche Aktieninstitut, dass im Dezember verstärkt Zinserträge aus festverzinslichen Anlagen in Aktien angelegt werden. Auch das sogenannte Window Dressing wird immer wieder als Grund für die Dezember-Rally genannt. Demnach werden Fondsmanager kurz vor Jahresultimo noch gezielt am Aktienmarkt aktiv, um den Anlegern zu demonstrieren: „Schaut her, wir haben auf die richtigen Titel gesetzt!“. Möglicherweise ist es aber auch die Anlegerpsychologie, die den Dezember herausragen lässt. Allein die Annahme, dass es zum Jahresschluss noch etwas zu holen gibt, sorgt für Käufe, wodurch die Kurse tatsächlich steigen. Eine selbsterfüllende Prophezeiung sozusagen. Und da der Handel zwischen den Feiertragen für gewöhnlich dünn ist, können auch schon kleinere Umsätze für Bewegung sorgen.

Dürfen die Börsianer dieses Jahr auch noch mit einer Bescherung rechnen? Wenngleich die Vergangenheit dies vermuten lässt, heißt das noch nicht, dass es tatsächlich auch so kommt. Historische Trends und saisonale Muster können zwar eine Entscheidungshilfe darstellen, sollten aber nicht der alleinige Grund für Investments sein.

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