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15:01 Uhr, 25.06.2009

Russland schwächelt - günstiger Einstieg, aber ein mittelfristiges Risiko

Erwähnte Instrumente

  • Lyxor MSCI Russia UCITS ETF
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  • Xtrackers MSCI Russia Capped Swap UCITS ETF 1C
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Halle/München (BoerseGo.de) – Die Finanzkrise hat die russische Wirtschaft besonders hart getroffen. Russland ist damit der problematischste BRIC-Staat. Denn die anderen sollen deutlich schneller wieder wachsen. Wie aus einer kürzlich veröffentlichten Studie des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) hervorgeht, wird das Bruttoinlandsprodukt noch in diesem Jahr deutlich zurückgehen und sich 2010 wieder deutlich erholen. Die neuen Eckdaten mahnen einerseits zur Vorsicht, zeigen aber Anlegern, die sich langfristig im russischen Markt engagieren wollen, aber auch Chancen auf. Denn bisher gibt es nur vier Russland-ETFs – und alle samt profitieren von steigenden Kursen.

Der russische Bär, der das Landeswappen ziert, ist momentan eher ein Bärchen, der erst einmal wieder Kraft tanken muss. Russlands Abhängigkeit ist in der weltweit schlechten Konjunkturlage ein Risikofaktor. Die Verschlechterung der Kreditkonditionen hat das Land ebenfalls hart getroffen. Nur 25 Prozent des Bankensektors sind in ausländischer Hand, von insgesamt 1.150 Banken halten fünf Banken, die zum größten Teil dem Staat gehören, laut IWH 45 Prozent der Gesamtaktiva des Bankensektors. Zwar sei im Frühjahr das Haushaltsgesetz in seiner ursprünglichen Fassung überarbeitet und „den neuen Realitäten angepasst“ worden, teilt das IWH mit. Dadurch würden mehr Mittel aus dem Reservefonds des Stabilisierungsfonds und einem anderem Teilfonds, dem „Fonds des Nationalen Wohlstandes", zur Bekämpfung der Wirtschaftskrise eingesetzt. Beide Teilfonds hätten im vergangenen Jahr durch den Ölexport sehr hohe Einnahmen anhäufen können, mit deren Hilfe die Regierung eine Stabilisierungspolitik vorantreiben könne.

„Sollte sich der Ölpreis auf einem so niedrigen Niveau einpegeln, wie es in den letzten Monaten erreicht wurde, wird nicht nur der Staatshaushalt ein Defizit aufweisen, sondern werden zukünftig auch die Finanzmittel für wichtige Reformvorhaben sowie für die geplante Modernisierung von Teilbereichen der Wirtschaft nicht mehr in dieser Weise zur Verfügung stehen“, wird in der Studie erläutert. Mit Blick auf die russischen Unternehmen, geht die Studie davon aus, dass dort die Investitionen zurückgefahren werden. Weil die russischen Löhne sinken, werde auch die Konsumlaune der Russen deutlich nachlassen. Eine Chance liegt in der schwachen Landeswährung: Die Abwertung des Rubels dürfte die preisliche Wettbewerbsfähigkeit der russischen Unternehmen verbessern. Das könnte wiederum Produktion und Exporte antreiben. Den ersten kleinen Lichtblick sieht das IWH ab 2010.

Derzeit gibt es vier ETFs, die russische Indizes abbilden. Naturgemäß spiegeln die Indizes die Abhängigkeit Russlands von Öl und Erdas wider. In allen sind Energiewerte stark übergewichtet, in der Regel mit über 50 Prozent. Anleger sollten vor einem möglichen Einstieg deswegen den Ölpreis im Blick haben. Zieht dieser an, vollziehen das auch die Börsenbarometer nach.

Der „Market Access DAXglobal Russia Index“- ETF ([Link "WKN: A0MU3V" auf www.boerse-go.de/... nicht mehr verfügbar]) bildet den DAXglobal Russia ab, der sich derzeit aus über 30 Werten zusammensetzt. Zu den Schwergewichten gehören derzeit die Ölkonzerne Lukoil (7,91 %), Gazprom (7,78 %), Surgutneftegaz (8,13 %) und die Bank Sberbank Rossil (8,03 %). Für diesen ETF werden jährlich 0,70 Prozent an Gebühren fällig. Der „MSCI Russia Capped Index“-ETF von db x-trackers (WKN: DBX1RC) vollzieht den Kurs des MSCI-Russia-Cappes-25%-Index nach. Das ist sozusagen der Bruder des MSCI Russia, der im Juli noch bei 2.068 lag und jetzt bei 830 steht. Anders als beim bekannteren Bruder, darf bei der Capped-Variante kein Unternehmen mit mehr als 25 Prozent gewichtet sein. Dadurch soll eine größere Diversifikation erzielt werden. Auch hier sind die Schwergewichte die großen Ölkonzerne. Energie macht hier ebenfalls mehr als die Hälfte aus. Für diesen ETF fallen jährlich 0,65 Prozent an Gebühren an. Ein ähnliches Produkt gibt es auch von Comstage. Beim „Com Stage ETF MSCI Russia Capped 30% TRN“ (WKN: ETF118) liegt jedoch die maximale Gewichtung bei 30 Prozent pro Tag und die Quartalsobergrenze bei 25 Prozent. Pro Jahr wird hier eine Pauschalgebühr von 0,60 Prozent fällig. Der Lyxor ETF Russia (WKN: LYX0AF) gibt den DJ RusIndex Titans 10 wider. Er besteht aus den zehn liquidesten russischen Blue Chips. Die vier größten Werte werden ausschließlich aus Ölkonzernen gestellt, die zusammen 62,26 Prozent ausmachen: Surguftneftegaz (15,40 %), Rosneft (15,12 %), Lukoil (14,88 %) und Gazprom (14,86 %). Der fünftgrößte Wert ist Norilsk Nickel Mining & Metallurgical (13,68 %). Für den Lyxor-ETF werden– genauso wie beim Deutsche-Bank-Produkt – jährlich 0,65 Prozent an Gebühren fällig.

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