Russland – Binnenwirtschaftliche Dynamik stärkt die Zuversicht
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In Mittel- und Osteuropa bleibt Russland auch 2007 ein wesentlicher Pfeiler der Investmentstrategie. Ebenso wie in den anderen Regionen sollten Märkte präferiert werden, die eine hohe, stabile binnenwirtschaftliche Dynamik aufweisen und daher der etwas schwächeren globalen Konjunktur besser widerstehen können. Ausschlaggebend für unsere grundsätzliche Konjunkturzuversicht bezüglich Russland trotz etwas niedrigerer Ölpreise sind die Investitionspläne der Unternehmen. Sowohl im Energiebereich als auch in den anderen Branchen ist mit einer anhaltend kräftigen Investitionsdynamik zu rechnen. Davon dürfte der Private Verbrauch profitieren, der auf hohem Niveau schrittweise etwas an Dynamik verliert. Für den längerfristigen Wachstumstrend ist die anziehende Investitionsdynamik ungleich wichtiger. Deshalb ist die Verbesserung des Investitionsklimas von zentraler Bedeutung. Schließlich können von dem erhöhten Zufluss an ausländischen Direktinvestitionen in viele Bereiche der Wirtschaft nur dann langfristig deutlich positive Impulse ausgehen, wenn das Investitionsumfeld klar und verlässlich ist.
Die Expansion der russischen Unternehmen im Ausland geht derweil weiter und folgt insbesondere im Bereich der Metallindustrie einer nachvollziehbaren Strategie, die die Unternehmen wettbewerbsfähiger macht und sich daher positiv auf deren langfristige Bewertung auswirken dürfte. Die jüngsten Beispiele sind die Akquisitionen der führenden russischen Stahl- und Nickelproduzenten in den USA. Die Unternehmen stellen sich damit der weltweiten Konsolidierung der Branche und expandieren gleichzeitig in entwickelten Märkten. Bislang haben die Unternehmen vor allem die Sicherung der Rohstoffzulieferungen und der Produktionskapazitäten im Blick gehabt. Diese Strategie wird jetzt um eine dritte Zielrichtung, die Expansion in den Absatzmärkten, ergänzt. Diese Entwicklung nun wieder als staatlich gelenkte Bedrohung zu interpretieren – wie so häufig in den letzten Monaten in den Medien geschehen – wird der tatsächlichen Bedeutung für die russische Wirtschaft nicht gerecht. Die Unternehmen in den Bereichen Metall und Hüttentechnik sind überwiegend privatwirtschaftlich und kommerziell getrieben, d.h. weniger politisch sensitiv als die Öl- und Gasindustrie. Insbesondere für Finanzinvestoren ist die Expansionsstrategie also eine gute Nachricht, da sie die Positionierung der Unternehmen in den jeweiligen Märkten verbessert.
Die Notenbank wird weiterhin eine Dämpfung der Inflation anstreben, ohne jedoch eine zu starke Aufwertung des Rubel zuzulassen. Eine klare Ausrichtung der Geldpolitik an einem Inflationsziel wird demnach weiter auf sich warten lassen.
Der Rubel wird im Jahresverlauf weiter unter Aufwertungsdruck bleiben. Allerdings erscheint das zusätzliche Potenzial nach der Aufwertung in den letzten Monaten nicht mehr ganz so groß. Eine leicht abnehmende Konjunkturdynamik im Verlauf der zweiten Jahreshälte dürfte den Rubel etwas entlasten. Das währungsseitige Risiko insbesondere für den Euro- Investor bleibt demnach moderat.
Quelle: cominvest
Die cominvest Asset Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde im Jahr 2002 durch Zusammenlegung der inländischen Asset Management-Aktivitäten der Commerzbank AG gegründet und ist seitdem eine hundertprozentige Tochter der Commerzbank. Aktuell verwaltet sie 55 Milliarden Euro, wovon 44% auf Privatkunden und 56% auf institutionelle Investoren entfallen. Der Schwerpunkt liegt dabei auf europäischen Aktien- und Rentenfonds.
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