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12:38 Uhr, 12.08.2010

Rückfall in die Rezession?

Frankfurt (BoerseGo.de) - Die Märkte mussten in letzter Zeit eine Vielzahl unangenehmer wirtschaftlicher Überraschungen verdauen, die die Angst vor einem Double Dip heraufbeschwören. Nach Einschätzung von Franz Wenzel, Investmentstratege bei AXA Investment Managers, ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Konjunktur in eine Rezession zurückfällt, zwar gestiegen, Konjunkturpessimismus wäre jedoch verfrüht, da der gegenwärtige Zyklus nicht nach klassischem Muster verlaufe. "Was wir derzeit erleben, ist weniger ein Rückfall in die Rezession als vielmehr eine Ernüchterung im Anschluss an die massiven Konjunkturprogramme", so Wenzel.

Obwohl die Gewinnprognosen für 2011 mittlerweile abwärts korrigiert werden, sei das Niveau immer noch zu hoch. Das bedeute, dass Investoren in den kommenden Monaten wohl ein höheres Maß an Unsicherheit hinnehmen müssen, während Analysten die Gewinnprognosen weiter nach unten revidieren. "Wir haben allerdings den Eindruck, dass die aktuellen Aktienkurse den Unsicherheitsfaktor bereits weitgehend einpreisen. Die Märkte notieren derzeit unter den Bewertungen zur Zyklusmitte und unterstellen damit eine ab jetzt negative Gewinnentwicklung", so der Investmentstratege weiter. Vorausgesetzt, dass der Double Dip ausbleibt, erscheint ihm diese Einschätzung als übermäßig pessimistisch: "Insgesamt bleiben wir bei unserer Auffassung, dass die längerfristigen Makro-Perspektiven für Risikowerte günstig sind. Doch der Übergang zu nachhaltigem Wachstum wird nicht reibungslos verlaufen – aber immerhin sind die Bewertungen eindeutig günstig."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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