RTL senkt Prognose nach Gewinneinbruch
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- RTL Group S.A. - WKN: 861149 - ISIN: LU0061462528 - Kurs: 38,660 € (XETRA)
Der Umsatz sank im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,1 % auf 3,1 Mrd. EUR, wie die RTL Group am Dienstag mitteilte. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände (Adjusted EBITA) halbierte sich von 501 Mio. EUR auf nur noch 250 Mio. EUR. Unter dem Strich sank der den Aktionären zurechenbare Gewinn von 245 Mio. EUR auf 75 Mio. EUR. Das Ergebnis je Aktie verringerte sich von 1,58 EUR auf 0,48 EUR.
Wie auch der Konkurrent ProSiebenSat.1 litt die RTL Group im ersten Halbjahr unter dem schwächelnden Werbemarkt. Unter den größten europäischen Werbemärkten sei der deutsche Markt sogar der schwächste, sagte RTL-Chef Thomas Rabe. Bei der Prognose sei man deshalb auch vorsichtiger als ProSiebenSat.1. RTL ist zwar in mehreren europäischen Märkten aktiv, das Geschäft in Deutschland ist aber das größte.
Die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2023 reduzierte RTL deutlich. Der Umsatz wird nun bei rund 7,0 Mrd. EUR erwartet, nachdem zuvor 7,3 bis 7,4 Mrd. EUR in Aussicht gestellt wurden. Das Adjusted EBITA soll rund 950 Mio. EUR betragen (alte Prognose: 1,0 bis 1,05 Mrd. EUR). Die Verluste im Streaminggeschäft werden auf ungefähr 200 Mio. EUR beziffert (zuvor: knapp unter 200 Mio. EUR).
Fazit: RTL leidet wie der Konkurrent ProSiebenSat.1 weiter unter dem schwächelnden Werbemarkt. Hinzu kommt die tiefgreifende Veränderung des TV-Geschäfts durch den Umstieg vom linearen Fernsehen zum Streaming. In der künftigen Medienlandschaft wird dabei den klassischen TV-Sendern bestenfalls ein Nischendasein zugetraut. Das trägt zur fundamental günstigen Bewertung der RTL-Aktien bei, wobei die Multiples auf Basis der Schätzungen allerdings höher als bei ProSiebenSat.1 liegen, was vor allem an der relativ gesehen geringeren Verschuldung von RTL liegt. Aus charttechnischer Sicht könnte RTL in den vergangenen Monaten eine Bodenbildung abgeschlossen haben. Kräftiges Aufwärtspotenzial dürften die Aktien aber nur haben, wenn sich der Werbemarkt erholt. Für Dividendenjäger sieht die Aktie auf den ersten Blick attraktiv aus, allerdings muss die Wahrscheinlichkeit einer drastischen Kürzung der Ausschüttung in den kommenden Jahren als relativ wahrscheinlich angesehen werden.
Jahr | 2022 | 2023e* | 2024e* |
Umsatz in Mrd. EUR | 7,22 | 7,00 | 7,50 |
Ergebnis je Aktie in EUR | 4,35 | 3,83 | 4,20 |
KGV | 9 | 10 | 9 |
Dividende je Aktie in EUR | 4,00 | 3,47 | 3,54 |
Dividendenrendite | 10,35% | 8,98% | 9,16% |
*e = erwartet, Berechnungen basieren bei |
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