Rohölpreis schnuppert dünne Höhenluft - noch!
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1. Die US-Rohöllagerbestände wurden in der vergangenen Woche überraschend um 1,7 Mio. Barrels abgebaut, während die von Bloomberg befragten Analysten mit einem Anstieg um 1,0 Mio. Barrels gerechnet hatten. Die Benzinvorräte konnten hingegen um 1,7 Mio. Barrels aufgestockt werden, wobei hier ein Rückgang erwartet worden war (Bloomberg-Median: -0,4 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der Ölraffinieren stieg um 0,3 Prozentpunkte auf 87,7 % an. Die Heizöl- und Diesellager wurden um 0,6 Mio. Barrels abgebaut. Sollte der Hochpunkt bei den Heizöl- und Dieselvorräten in diesem Herbst bereits hinter uns liegen, was nicht unwahrscheinlich erscheint, können die US-Amerikaner dennoch getrost in den Winter starten, da die Vorräte merklich über ihrem 5-Jahresdurchschnitt liegen.
2. Der Rohölpreis der Sorte WTI pendelt weiterhin um die 80 US-Dollar-Marke. Nach den guten Arbeitsmarktdaten aus den USA am vergangenen Freitag machte die Ölnotierung einen Sprung nach oben. Dieses Plus gab er aber anschließend wieder ab. In den letzten Tagen führten Produktionsausfälle von BP in Prudhoe Bay und der schwelende geopolitische Konflikt zwischen der Türkei und dem Irak wieder zu einem Anstieg. Heute kletterte der Ölpreis im Anschluss an die Lagerdatenveröffentlichung erneut in die Nähe seines Rekordhochs. Zuvor wurde der IEA-Monatsbericht für Oktober veröffentlicht, der einen Rückgang der OECD-Öllagerbestände anzeigt. Trotz der derzeitigen Abbautendenz bei den weltweiten Rohöllagern sehen wir am Ölmarkt von der fundamentalen Seite im vierten Quartal keine weitere Anspannung. Die neuesten OPEC-Produktionsdaten stützen diese These, denn die Ausweitung der OPEC-Produktion hat sich im September fortgesetzt. Ab November gilt zudem die offiziell höhere Förderquote von zusätzlich 0,5 Mio. Barrels Rohöl pro Tag.
3. Seit fünf Wochen bewegt sich nicht viel in der Einstellung der Rohölspekulanten. Sie wetten seitdem mit einer Netto-Long-Positionierung von 50-55 Tausend Kontrakten mehrheitlich zwar auf steigende Notierungen, doch eine Bewegung in die eine oder andere Richtung ist nicht absehbar. Da wir den Rohölpreis derzeit für eine Übertreibung halten, rechnen wir in den kommenden Wochen eher mit einem Abbau der Netto-Long-Positionen der nicht-kommerziellen Händler an der New York Mercantile Exchange.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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