Riskanter Kurs in Brasilien, Indien mit Reformeifer
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Kronberg im Taunus (GodmodeTrader.de) - Letztlich wird die Bereitschaft zu Reformen das Schicksal der Schwellenländer entscheiden. Für Anleger, die dort heute investieren, kommt es fast mehr darauf an, die schwachen Bereiche dieses breiten Anlageuniversums zu meiden, als darauf, die vorhandenen Chancen aus nutzen, wie Nick Price, Fondsmanager des Fidelity Emerging Markets Fund, in einem aktuellen Marktkommentar schreibt.
So gehöre Brasilien zu den Ländern, in denen es aufgrund fehlendem politischen Willen kaum Aussicht auf Reformen gebe. Die Lage des hoch verschuldeten Landes werde immer bedrohlicher, da der Staat immer mehr Kredite aufnehmen müsse, um die steigende Zinslast zu stemmen. Ohne ein Gegensteuern der brasilianischen Regierung könnte das Länderrating schon bald auf Ramschniveau herabgestuft werden, heißt es.
„Auch die Türkei fährt einen riskanten Kurs. Dort übersteigt die Kreditvergabe bereits die Einlagenbasis. In dieser Situation die Kreditvergabe mit expansiver Geldpolitik weiter zu fördern, scheint hochriskant. Vor allem wenn man das hohe und durch die exzessive Importnachfrage weiter angefachte Leistungsbilanzdefizit berücksichtigt“, so Price.
Indien hingegen zeige Reformeifer und sei zudem ein Beispiel dafür, dass die gesunkenen Rohstoffpreise nicht für alle Schwellenländer ein Nachteil seien. Da das Land mehr Rohstoffe ein- als ausführe, sei die Inflation infolge des Preiseinbruchs bei Benzin und Lebensmitteln niedrig. So habe die indische Zentralbank die Zinsen zu dem Zeitpunkt senken können, als mit der Umsetzung der Reformagenda der Regierung das Verbrauchervertrauen, das Geschäftsklima, die Investitionsneigung der Unternehmen und die Kreditnachfrage wieder stiegen, heißt es weiter. „Daher bin ich für Indien optimistisch. Die Reformen dürften die Wirtschaft beleben und das Potenzial des bevölkerungsreichsten Landes der Welt freisetzen, dessen Wirtschaft mit sechs bis sieben Prozent wächst – Tendenz voraussichtlich steigend“, so der Fondsmanager.
Die Schwellenländer, die ihre Volkswirtschaften reformierten, seien auch besser auf steigende US-Zinsen vorbereitet. Wenn die Fed die Zinsen erhöhe, könnte das einigen Schwellenländeraktien sogar Auftrieb geben. „Denn die Tatsache, dass die US-Leitzinserhöhung bereits seit Jahren diskutiert wird, lässt vermuten, dass es größtenteils in den Kursen eingepreist ist. Vor diesem Hintergrund könnten die Bewertungen von Schwellenländeraktien allmählich attraktiv erscheinen“, so Price abschließend.
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