Analyse
11:15 Uhr, 16.03.2023

RHEINMETALL – Wann kommen die Großaufträge?

Bei Rheinmetall wartet man darauf, dass der Bund endlich Aufträge platziert. Erst gestern sprach CEO Pappberger wieder davon, dass bislang keine Aufträge für die Produktion von Munition eingegangen wären, obwohl überall von Mangel gesprochen wird.

Erwähnte Instrumente

  • Rheinmetall AG - WKN: 703000 - ISIN: DE0007030009 - Kurs: 244,000 € (XETRA)

„Ich brauche Aufträge“, sagte Pappberger wörtlich. Der Munitionsmangel liegt nicht an der Industrie, den schwarzen Peter steckt man den europäischen Staaten zu, die nur zögerlich bestellten.

Umsatzausblick etwas unter den Erwartungen

Soeben legte Rheinmetall dann auch die endgültigen Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 vor und gab einen ersten Ausblick auf das Jahr 2023. Die Umsatzprognose liegt mit 7,4 bis 7,6 Mrd. EUR etwas unterhalb der Konsenserwartungen von 7,67 Mrd. EUR. Verzögerte Auftragsvergaben spielen hier sicherlich eine gewisse Rolle. Die EBIT-Marge wird wie von Analysten geschätzt aber bei 12 Prozent liegen. Die Dividende soll von 3,30 EUR auf 4,30 EUR steigen. Im Vorfeld lag die Schätzung bei 4,05 EUR.

Der Auftragsbestand summiert sich derzeit auf 26,6 Mrd. EUR. Ein Rekordwert! Rheinmetall ist demnach für mehrere Jahre ausgelastet. Trotz mangelnder Aufträge aus dem Bereich Munition würde Rheinmetall folglich immer noch mit rund 20 Prozent im Umsatz wachsen. Der operative Gewinn soll in Richtung 920 Mio. EUR anziehen. Unter dem Strich würde das einem Ergebnis von etwa 13 bis 13,50 EUR pro Aktie entsprechen.

Dabei ist klar, dass der Bereich Fahrzeugtechnik zunehmend in den Hintergrund tritt. Alles dreht sich um die Großaufträge im Rüstungsbereich. Im Jahr 2022 hat insbesondere Ungarn fleißig geordert. Neben der ersten Auslieferung von Lynx-Schützenpanzern wurde Munition im Umfang von 848 Mio. EUR geordert und ein Großauftrag zum Bau eines Sprengstoffwerks erteilt.

Nüchtern betrachtet ist der Ausblick aber ein klein wenig unter den Erwartungen ausgefallen und somit keine positive Überraschung. Mittel- bis langfristige Anleger sollten sich aber nicht zu sehr an den Details stören. Gehen neue Aufträge ein, kann die Stimmung auch schnell wieder drehen. Pappberger macht hier jedenfalls ordentlich Druck auf die europäischen Regierungen und will nicht mit der Produktion in Vorleistung gehen, ehe die Aufträge da sind.

Fazit: Angesichts der Wachstumsperspektiven ist die Bewertung von Rheinmetall noch nicht zu teuer. Dennoch muss ich Anleger darauf hinweisen, dass die Aktie in Bezug auf Unternehmenswert zu EBITDA und Kurs-Umsatz-Verhältnis derzeit auf einem 10-Jahreshoch notiert. Untermauert wird die Entwicklung durch bessere Margen und starkes Wachstum. Daher ist die höhere Bewertung auch gerechtfertigt!

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 6,43 7,74 9,45
Ergebnis je Aktie in EUR 10,75 13,70 18,18
KGV 23 18 13
Dividende je Aktie in EUR 4,30 5,30 7,20
Dividendenrendite 1,76 % 2,17 % 2,95 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

Rheinmetall AG
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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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