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11:44 Uhr, 24.09.2019

Rezessionsängste in Europa nehmen zu

Nach dem Einbruch der deutschen und französischen EMIs geht in Europa die Angst um eine Rezession um. Auf der anderen Seite des großen Teiches werden widersprüchliche Signale anhand der Datenveröffentlichungen gesendet. Auch in Asien stehen die Zeichen auf Verlangsamung, was sich in enttäuschenden Daten aus China sowie einbrechenden Exporten in Südkorea widerspiegelt.

EUROPA | REZESSION IMMER WAHRSCHEINLICHER

Eine leichte Verbesserung der EMI-Umfragedaten im August weckte die Hoffnung auf eine Erholung. Die Anleger setzten auf eine Kombination aus lockerer Geldpolitik der EZB sowie verbesserten Konjunkturaussichten. Diese Hoffnungen wurden zunichte gemacht, da die europäischen EMIs für September wirklich enttäuschend waren. Sowohl die Indizes für das verarbeitende Gewerbe als auch für den Dienstleistungssektor verschlechterten sich in Deutschland und Frankreich. Der Wert für den deutschen Fertigungssektor fiel sogar auf beängstigende 41,4 Punkte - dieses Niveau deutet auf eine Rezession hin. Nachdem sich der Index monatelang zwischen 43 und 44 Punkten bewegte, ist klar, dass dies kein Zufall, sondern eine stetige Verschlechterung ist. Die Anleger könnten nun auf die Idee kommen, dass die geldpolitische Lockerung nicht ohne Grund geschieht.

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Es ist kein Geheimnis, dass die deutsche Fertigung einen europaweiten Einfluss hat. Die rote Linie verspricht nicht viel Gutes für die europäischen Märkte. Quelle: Macrobond XTB Research

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USA | STEIGENDE WOHNBAUBEGINNE EIN GUTES OMEN?

Die US-Wirtschaft liefert seit kurzem widersprüchliche Signale. Die globale Verlangsamung der Produktion scheint der US-Industrie zu schaden, aber der Konsumanteil der Wirtschaft bleibt weiterhin lebhaft. Ein Beispiel dafür war der massive Anstieg der Wohnbaubeginne für August: 1,364 Mio. annualisiert im Vergleich zu den Erwartungen von gedämpften 1,250 Mio. Es scheint, als würden die fallenden Hypothekenzinsen Wirkung zeigen. Dies könnte ein Grund für vorsichtigen Optimismus sein - zumindest wurde der Höhepunkt des Zyklus (den wir gerade erlebt haben) im historischen Vergleich nie kurz vor Beginn der Rezession gesehen. Dies ist jedoch nur einer von vielen Indikatoren. Die Anleger sollten darauf achten, inwieweit die globale Verlangsamung der Produktion die USA trifft und wie sich dies auf den bisher recht widerstandsfähigen US-Konsum auswirkt.

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Die Zahl der Wohnbaubeginne erreichte ihr Hoch an einem anderen Punkt als bei früheren Expansionen, aber nie unmittelbar vor der Rezession. Quelle: St. Louis Fed

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ASIEN | INDIEN SENKT KÖRPERSCHAFTSTEUERSATZ, SÜDKOREAS EXPORTE BRECHEN EIN

Die letzte Woche begann mit einer Reihe enttäuschender Daten aus China: Das Wachstum der Industrieproduktion fiel mit 4,4 % im Jahresvergleich auf den niedrigsten Stand seit 17 Jahren. Die wichtigste Nachricht aus Asien scheint jedoch die überraschende Maßnahme der indischen Regierung zu sein, die am Freitag eine Senkung des Körperschaftsteuersatzes von 30 % auf 22 % (effektiver Zinssatz) ankündigte. Darüber hinaus wird die Zentralbank mehr als 20 Mrd. USD an die Regierung überweisen, sodass es wie eine Kombination aus fiskalischem und monetärem Stimulus ist. Aus globaler Sicht mag der Umfang nicht groß erscheinen, aber es ist ein weiterer Versuch, die angeschlagene Weltwirtschaft anzukurbeln. Der Impuls ist dringend erforderlich, wie die südkoreanischen Exporte zeigen, die im September um mehr als 20 % gegenüber dem Vorjahr gesunken sind. Dies zeigt, dass die wirtschaftliche Verlangsamung nicht nur in Europa, sondern auch in Asien anhält.

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Der südkoreanische Aktienmarkt (KOSP200) hat sich stark erholt, aber die Exportdaten für September waren sehr schwach. Quelle: Macrobond, XTB Research


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Max Wienke


Maximilian Wienke ist Marktanalyst bei XTB Online Trading in Frankfurt am Main. Neben täglichen Marktanalysen betreibt er jeden Dienstag und Donnerstag ab 9:30 Uhr die Webinar-Reihe MMM - Marktanalyse mit Max. Die Anmeldung sowie die Teilnahme ist kostenfrei.


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Über den Experten

Maximilian Wienke
Maximilian Wienke
Marktanalyst

Maximilian Wienke beendete 2017 erfolgreich sein betriebswirtschaftliches Studium (B.A. Business Management) mit einem Doppelabschluss an der International Business School Nürnberg sowie der University of Sunderland. Als jahrelanger aktiver Trader eignete er sich bereits in jungen Jahren Kenntnisse über diverse Finanz- und Kapitalmarktthemen an, insbesondere über derivative Finanzinstrumente, Charttechnik und automatisierte Handelssysteme. Erste praktische Berufserfahrungen sammelte er im Bankensektor (u.a. im Bereich Merchant Banking und Trading Capital Markets), bevor er 2017 in Frankfurt am Main seine Tätigkeit als Marktanalyst bei XTB Deutschland begann.

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