Kommentar
22:15 Uhr, 08.10.2019

DAX geht schwächer aus dem Handel - Neue Brexit-Sorgen belasten

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Erwähnte Instrumente

  • Nordex SE
    ISIN: DE000A0D6554Kopiert
    Kursstand: 11,060 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • De Cos: EZB hat Spielraum für noch tiefere Zinsen
  • US-Erzeugerpreise steigen unerwartet schwach
  • London: Es wird kein Abkommen mit der EU geben
  • Deutsche Industrie steigert Produktion im August
  • USA und Japan unterzeichnen Handelsabkommen
  • Syrien-Rückzug: Republikaner kritisieren Trump

  • Hitachi ist an Thyssen-Aufzugssparte interessiert
  • Wirecard schraubt Ziele nach oben
  • Deutsche Bank plant Hälfte des Stellenabbaus in Deutschland
  • Nordex: Übernahmeangebot von Großaktionär Acciona
  • Fortum kauft weitere Uniper-Anteile
  • Hongkonger Börse nimmt Abstand von LSE-Übernahme
  • Gewinneinbruch bei Samsung

DAX & Wall Street

  • Nach einem Telefon herrscht nun wenigstens so etwas wie Klarheit: Die britische Regierung glaubt offenbar nicht mehr an einen Erfolg der Gespräche über ein EU-Austrittsabkommen. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die britische Medien aus Regierungskreisen erhielten. Demnach kam es am Morgen zu einem Telefonat der Bundeskanzlerin Merkel mit Premierminister Johnson. In der Mitteilung hieß es, die EU habe eine neue Position bezogen. Merkel habe in der Frage der Grenze zwischen Irland und Nordirland Kompromissbereitschaft von Johnson gefordert. Sie machte demnach deutlich, dass ansonsten ein Brexit-Abkommen „extrem unwahrscheinlich" sein werde. Laut Mitteilung hat die britische Regierung daraufhin erklärt: „Wenn das eine neue, etablierte Position ist, dann bedeutet das, dass ein Abkommen prinzipiell unmöglich ist, nicht nur jetzt, sondern immer.“ Die neue Unsicherheit kam an den Börsen nicht gut an. Der DAX fiel am Dienstag wieder unter die Marke von 12.000 Punkten und beendete den Handel mit einem Minus von einem guten Prozent.. Beim zweiten großen Thema, das die Börsen bewegt - dem Handelsstreit zwischen den USA und China - gibt es ebenfalls ungute Signale. So hat die US-Administration acht große chinesische Technologieunternehmen wegen angeblicher Verletzungen von Menschenrechten auf eine “Schwarze Liste“ gesetzt. Für erfolgreiche Gespräche in Washington auf hochrangiger Ebene am Donnerstag und Freitag dürfte sich dieses Vorgehen als hinderlich erweisen. Der Ausgang der Verhandlungen ist nach wie vor offen. Nach wie vor ist jeder Ausgang denkbar: ein umfassender Deal, eine kleine Lösung oder ein komplettes Scheitern.
  • Der S&P 500 verliert am Dienstag 1,6 Prozent, nachdem eine ganze Reihe an neuen Entwicklungen eingepreist werden musste: 1) Die USA haben 28 weitere chinesische Firmen wegen der Verletzung von Menschenrechten gegenüber der muslimischen Minderheit der Uiguren auf eine Schwarze Liste gesetzt. 2) Wie die chinesische Global Times berichtete, ist Peking ernsthaft an einem Handelsdeal mit den USA interessiert. 3) Die USA werden - ebenfalls im Zusammenhang mit Menschenrechtsverletzungen - wohl Visasperren gegen chinesische Mitglieder der kommunistischen Partei verhängen. 4) Fed-Chef Powell kündigte am Nachmittag den Ankauf von Wertpapieren mit kurzer Laufzeit an, betonte aber mehrmals, dass es sich dabei nicht um eine geldpolitische Maßnahme, beziehungsweise eine neue Form von Quantitative Easing handeln würde.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der japanische Hitachi-Konzern ist offenbar an einer Übernahme der Aufzugsparte von ThyssenKrupp interessiert. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters hat Hitachi für eine mögliche Transaktion die britische Investmentbank Barclays engagiert. Laut Bericht haben auch der finnische Konzern Kone, die Finanzinvestoren Blackstone und Carlyle sowie ein Konsortium aus Advent, Cinven und dem Emirat Abu Dhabi ein Interesse an der Aufzugssparte von Thyssen.
  • Boeing droht wegen der nach zwei Abstürzen verhängten Startverbote für den Flugzeugtyp 737 Max ein juristisches Nachspiel. Die Pilotengewerkschaft der US-Fluggesellschaft Southwest Airlines (SWAPA) gab bekannt, Klage gegen Boeing eingereicht zu haben. Der Hersteller habe den Piloten gegenüber falsche Angaben zur Flugtauglichkeit der Maschinen gemacht, teilte die Gewerkschaft zur Begründung mit.
  • Die Google-Schwesterfirma Waymo bringt ihre Roboterwagen erstmals nach Los Angeles. Man wolle erkunden, wie die Fahrzeuge in das Verkehrsumfeld der zweitgrößten US-Stadt passten, teilte Waymo mit. Die Autos erstellen erst von Menschen gesteuert hochpräzise Karten, bevor sie in autonomen Betrieb gehen.
  • Mehrere Dutzend Apps für Apple-Geräte, die eine Twitter-Kommunikation eingebaut haben, enthalten größere Sicherheitslücken. Das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT in Darmstadt hat vor Anwendungen gewarnt, die noch den veralteten Software-Baustein TwitterKit für iOS 3.4.2 verwenden. Die Sicherheitslücken könnten Identitätsdiebstahl, Account-Missbrauch sowie Datenverluste zur Folge haben.
  • Die US-Regierung plädiert dafür, Kredite an die beiden skandinavischen Telekom-Ausrüster Nokia und Ericsson zu vergeben, wie es in einem Medienbericht heißt. Damit sollen die sich dann besser im Wettbewerb mit dem umstrittenen chinesischen Rivalen Huawei behaupten können.
  • Die Deutsche Bank will nach Informationen von Bloomberg die Hälfte der geplanten 18.000 Stellenstreichungen in Deutschland vornehmen. Die Bank beschäftigte Ende letzten Jahres hierzulande etwa 41.700 Mitarbeiter, verglichen mit 91.700 weltweit. Die Großbank setzt auf Einsparungen in ihrem Privatkundengeschäft, um die Kosten zu senken.
  • Der Windanlagenbauer Nordex hat eine Kapitalerhöhung durch eine Privatplatzierung bei dem spanischen Großaktionär Acciona durchgeführt. Der Anteil von Acciona ist damit über 30 Prozent gestiegen. Bei Überschreiten dieser Schwelle ist per Gesetz ein Übernahmeangebot fällig. Bislang hielten die Spanier 29,9 Prozent an Nordex. Acciona hat daraufhin ein öffentliches Übernahmeangebot an alle Nordex-Aktionäre abgegeben und will für die restlichen Nordex-Aktien 10,32 Euro bezahlen. Der Vorstand von Nordex wird nun die Angebotsunterlagen prüfen und dann eine begründete Stellungnahme abgeben (lesen Sie bitt auch: NORDEX - Kurssprung nach Meldung).
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  • Der Zahlungsabwickler Wirecard hat seine Mittelfristziele erhöht. Dank eines beschleunigten organischen Wachstums, der stärkeren Konzentration auf Großunternehmen und auch dank der Partnerschaft mit dem Technologiekonzern Softbank rechnet der Konzern nun für das Jahr 2025 mit mehr Umsatz und Gewinn als bisher. Der Umsatz soll dann mehr als 12 Milliarden Euro erreichen (bisher: mehr als 10 Mrd.) und das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) mehr als 3,8 Mrd. (bisher: mehr als 3,3 Mrd.), wie Wirecard am Dienstag vor einer Kapitalmarktveranstaltung in New York mitteilte. Die Ebitda-Prognose für 2019 und die Vision 2020 bleiben unverändert bestehen.
  • Das Biotech-Unternehmen Qiagen hat im vergangenen Quartal weniger umgesetzt als erwartet. Für das dritte Quartal sei ein Nettoumsatzwachstum von etwa drei Prozent bei konstanten Wechselkursen zu erwarten, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Bislang war ein Plus von etwa vier bis fünf Prozent erwartet worden. Das bereinigte Ergebnis solle innerhalb der Prognose von 0,35 bis 0,36 Dollar liegen. Zudem teilte Qiagen mit, Vorstandschef Peer Schatz habe den Konzern informiert, dass er sein Amt niederlege. Der Aufsichtsrat beginne nun mit der Suche nach einem Nachfolger.
  • Uniper-Großaktionär Fortum will weitere Anteile des Energieunternehmens kaufen. Die Finnen haben sich mit den Investoren Elliott und Knight Vinke über eine Übernahme von deren Anteilen von 20,3 Prozent für bis zu 2,3 Mrd. Euro geeinigt. Damit würde Fortum 70,5 Prozent an Uniper halten. Einen Squeeze-Out bei Uniper schliessen die Finnen innerhalb der nächsten zwei Jahre aus. Ein Gewinnabführungsvertrag in dieser Zeit ist ebenfalls nicht geplant.
  • Die Hongkonger Börse (HKEX) hat ihre Pläne für die Übernahme des Börsenplatzes in London (LSE) zu den Akten gelegt. Es sei nicht gelungen, „mit dem Management der LSE zusammenzuarbeiten, um diese Vision zu verwirklichen“, hieß es in einer Pflichtmitteilung der Börse am Dienstag. Die Offerte, die die LSE mit rund 29,6 Milliarden Pfund ohne Schulden bewertete, war in London abgelehnt worden.
  • Der Technologiekonzern Samsung hat im dritten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Das operative Ergebnis fiel um 56 Prozent auf 7,7 Bio. Won, wie der Technologiekonzern am Dienstag mitteilte. Grund dafür seien gesunkene Preise für Speicherchips. Der Umsatz fiel im Jahresvergleich den vorläufigen Zahlen zufolge um 5,3 Prozent auf 62 Bio. Won.

Konjunktur & Politik

  • China ist laut der staatsnahen chinesischen Zeitung "Global Times" ernsthaft an einem Handelsdeal mit den USA interessiert. Umfang und Zusammensetzung der chinesischen Delegation für die nächste Gesprächsrunde signalisierten Chinas ernsthaftes Verlangen nach einem Deal mit den USA, hieß es. Das chinesische Handelsministerium forderte die USA gleichzeitig mit Nachdruck auf, sich nicht in die internen Angelegenheiten Chinas einzumischen. Chinesische Firmen müssten von einer Blacklist, die Geschäfte mit US-Unternehmen untersagt, gestrichen werden. Die USA hatten am Vortag verschiedene chinesische Unternehmen, die Überwachungssysteme anbieten, auf eine Blacklist gesetzt. Offizielle Begründung der Maßnahme ist, dass die chinesische Unternehmen bei der Unterdrückung von Minderheiten in China mithelfen.
  • Die neue IWF-Chefin Kristalina Georgiewa hat Deutschland dazu aufgefordert, seine Wirtschaft mit höheren Staatsausgaben anzukurbeln. Angesichts der globalen wirtschaftlichen Abkühlung sollten Länder mit fiskalischem Spielraum wie Deutschland, Japan und Südkorea nun an der Zeit, die Ausgaben zu erhöhen. Zusätzliche Ausgaben in den Bereichen Infrastruktur und Forschung könnten das Wachstum befördern, so Georgiewa. Die globale Wirtschaft befindet sich nach Einschätzung von Georgiewa in einer Phase der gleichzeitigen Abschwächung. Der IWF werde seine Prognosen für 2019 und 2020 in den nächsten Wochen nach unten korrigieren. Der Handelskonflikt könnte die Wirtschaftsleistung im kommenden Jahr mit bis zu 700 Milliarden Dollar belasten.
  • Bevor es neue Handelsgespräche zwischen den USA und China geben soll haben die USA eine Reihe chinesischer Hersteller von Gesichtserkennungssoftware und anderer künstlicher Intelligenz auf eine Schwarze Liste gesetzt. Grund sei, dass deren Technologie in der Volksrepublik für die Unterdrückung muslimischer Minderheiten wie der Uiguren genutzt werde, teilte das US-Handelsministerium mit. Für die Unternehmen soll die Belieferung mit US-Produkten eingeschränkt werden.
  • Die Erzeugerpreise in den USA sind im September unerwartet schwach um 1,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen, wie das US-Arbeitsministerium mitteilte. Dies ist die niedrigste Rate seit November 2016. Analysten hatten einen Zuwachs um 1,8 Prozent erwartet. Im Monatsvergleich fielen die Preise um 0,3 Prozent.
  • Der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutet auf eine Wachstumsabschwächung in einer Reihe von großen Mitgliedsstaaten. Solche Signale gebe es auch für die USA, erklärte die OECD. Für den gesamten OECD-Raum verharrt der Frühindikator bei 99,1 Punkten.
  • China erwägt Vergeltungsmaßnahmen gegen jüngste Handelsbeschränkungen durch die US-Regierung. China werde gegebenenfalls Maßnahmen zur Gewährleistung der eigenen Interessen ergreifen, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Dienstag vor Journalisten.
  • Die EZB ist laut Spaniens Notenbankchef Pablo Hernandez de Cos mit ihren Negativzinsen noch nicht an dem Tiefpunkt angelangt, ab dem schädliche Folgen der lockeren Geldpolitik überwiegen würden. „Die Befunde legen nahe, dass wir noch nicht diesen Umkehrzins erreicht haben", sagte de Cos am Dienstag auf einer Veranstaltung in Frankfurt.
  • Die britische Regierung glaubt nicht mehr an einen geordneten EU-Austritt des Vereinigten Königreichs. Das geht aus einer Mitteilung hervor, die "Sky News" aus Regierungskreisen erhalten hat. Demnach gab es am Morgen ein Telefonat der Bundeskanzlerin Angela Merkel mit Premierminister Boris Johnson. London zufolge hat die EU eine neue Position bezogen. Merkel habe betont, dass ein Abkommen unwahrscheinlich sei und dass Großbritannien die EU nur verlassen könne, wenn Nordirland dauerhaft in der Europäischen Zollunion und dem Binnenmarkt verbleibe. „Wenn das eine neue, etablierte Position ist, dann bedeutet das, dass ein Abkommen prinzipiell unmöglich ist, nicht nur jetzt, sondern immer", hieß es laut Sky News in der Mitteilung der Regierung.
  • Die Drohungen von US-Präsident Donald Trump in Richtung Ankara („Zerstörung der türkischen Wirtschaft“) stoßen dort auf taube Ohren. „Unsere Botschaft an die internationale Gemeinschaft ist klar - die Türkei ist kein Land, das sich von Drohungen bewegen lässt“, sagte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay wenige Stunden später in Ankara. Oktay bekräftigte, dass die Türkei zu dem Plan stehe, in Nordsyrien gegen Kurdenmilizen vorzugehen. Die Türkei werde niemals zulassen, dass unmittelbar an ihrer Grenze „ein Terrorkorridor, ein Terrorstaat" entstehe, was auch immer die Kosten seien. Es sei an der Zeit eine „Sicherheitszone östlich des Flusses Euphrat" zu schaffen.
  • US-Präsident Donald Trump stößt wegen des Rückzugs der US-Armee aus Nordsyrien auf Kritik. Nicht nur die oppositionellen Demokraten, auch mehrere Republikaner bezeichneten die Entscheidung öffentlich als falsch. Führende Parteimitglieder warfen Trump vor, die Kurdenmilizen in Nordsyrien im Stich zu lassen und damit ihr Leben angesichts einer erwarteten Militäroffensive der Türken zu gefährden. Trump verteidigte seine Politik und drohte zugleich der türkischen Regierung mit schweren Konsequenzen, sollte sie inhuman handeln.
  • Die deutsche Industrie hat sich im August stabilisiert. Die Gesamterzeugung sei im Monatsvergleich um 0,3 Prozent gestiegen, teilte das Statistische Bundesamt am Dienstag mit. Zuvor war die Produktion im Juli um 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken. Im Jahresvergleich schrumpfte die Herstellung im August allerdings um 4,0 Prozent.
  • Die spanische Industrie hat im August ihre Produktion um 0,9 Prozent im Monatsvergleich gesteigert, teilte das Statistikamts INE mit. Analysten hatten mit einer Stagnation gerechnet. Der Anstieg erfolgte nach zwei Rückschlägen in Folge.

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