Fundamentale Nachricht
12:31 Uhr, 17.10.2014

Renditenischen am europäischen Aktienmarkt

Obwohl mittelgroße und risikoreichere Firmen zuletzt positive Gewinne berichtet haben, meiden die Marktteilnehmer GAM-Fondsmanager Gianmarco Mondani zufolge angesichts der gedämpften Wirtschaftserwartung diese Unternehmen.

Köln (BoerseGo.de) - Investoren bevorzugen an den europäischen Aktienmärkten derzeit defensive Titel – und lassen Gelegenheiten bei vermeintlich risikoreichen Papieren liegen. Dieser Ansicht ist Gianmarco Mondani, Fondsmanager des GAM Star (Lux) – European Alpha. „Obwohl mittelgroße und risikoreichere Firmen zuletzt positive Gewinne berichtet haben, meiden die Marktteilnehmer diese Unternehmen angesichts der gedämpften Wirtschaftserwartung“, beobachtet er. Insgesamt seien Aktien derzeit weniger aufgrund guter Aussichten auf eine breite Erholung der Gewinnerwartungen als vielmehr als Alternative zu rekordniedrigen Renditen an den Anleihemärkten attraktiv. Dabei seien insbesondere die US-amerikanischen und europäischen Märkte historisch betrachtet weiterhin sehr teuer. „Potenzial haben in dieser Situation Firmen, deren Wachstumschancen unabhängig vom Gesamtmarkt sind“, erklärt Mondani.

Zu diesen Unternehmen gehörten solche, die die verbleibenden Wachstumsnischen besetzten, oder deren starke Bilanzen ihnen ermöglichten, durch Zukäufe zu wachsen sowie die Anteileigner in Form von Dividenden und Aktienrückkaufprogrammen zu entlohnen. Weiteres Potenzial sieht Fondsmanager Mondani bei Firmen, die in der Lage sind, sich ihre Wachstumschancen selbst zu schaffen: „Nokia ist ein gutes Beispiel für ein Unternehmen, das sich selbst geholfen hat“, erläutert er: „Nach dem Verkauf der Handysparte und der Konzentration auf das Infrastruktur-Geschäft spiegelt sich der Wert von Nokias Patentportfolio derzeit nicht im Aktienkurs wider.“

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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