Regierungswechsel in China
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London (BoerseGo.de) - Die Entwicklung der Weltwirtschaft in den kommenden Jahren ist in hohem Maße abhängig von der Politik in den einflussreichsten Ländern der Welt. Anfang November standen in den beiden größten Volkswirtschaften politische Entscheidungen an: Während in den USA die Präsidentschafts-Wahl bis zum letztendlichen Sieg Barack Obamas spannend blieb, gab es in China bereits im Vorfeld eine klare Prognose über die neue Mannschaft. Auf dem 18. Nationalkongress wurde Xi Jinping zum Präsidenten und Generalsekretärs der Kommunistischen Partei sowie Li Keqiang zum neuen Premierminister ernannt.
Drängende Aufgaben gibt es viele auf der To-do-Liste der neuen Regierung: die zunehmende Umweltverschmutzung, die immer weiter auseinanderklaffende Einkommensschere, die seit langem veraltete Familienplanung und Haushaltsregistrierung und eine sich abzeichnende Energiekrise sind nur einige der Themen, mit denen Peking sich zukünftig befassen muss. Aufgrund des langsameren Wirtschaftswachstums und einem Einbruch beim Export werden vor allem die ökonomischen Entscheidungen der neuen Regierung genau beobachtet.
„Ein Schlaglicht fällt vor allem auf die zukünftigen Initiativen zur Wiederbelebung der Wirtschaft, die eher im Verantwortungsbereich des Premierministers liegen“, sagt Anthony Chan, Volkswirt bei ACMBernstein in Hongkong. „Li Keqiang sieht sich einem abnehmenden Wirtschaftswachstum gegenüber – sollten die aktuellen Maßnahmen versagen, ist sogar ein langfristiger Abschwung möglich.“
Durch die relativ lange Übergangsperiode bis zum tatsächlichen Antritt der neuen Regierung im März 2013 geht zudem viel Zeit verloren, sodass viele wirtschaftspolitischen Neuerungen erst ab Herbst 2013 Wirkung zeigen können. „Für die gesamte chinesische Wirtschaft erwarten wir in 2013 ein Wachstum von 8,1 Prozent gegenüber 7,7 Prozent in diesem Jahr“, prognostiziert Chan. Mit den 7,7 Prozent hatte Chinas Wirtschaftswachstum zum ersten Mal seit 13 Jahren unter der Marke von acht Prozent gelegen.
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