Regierung streitet um Hilfen für Schaeffler

Berlin (BoerseGo.de) - In der Bundesregierung werden mögliche Staatshilfen für den hoch verschuldeten Autozulieferer Schaeffler offenbar kontrovers diskutiert. Während Bundeswirtschaftsminister Michael Glos (CSU) Staatshilfen nicht ablehnend gegenüber steht, sprachen sich Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Fraktionschef Peter Struck zuletzt gegen eine Unterstützung des Bundes für Schaeffler aus. "Wir werden nicht die Zeche für riskante Unternehmensentscheidungen zahlen", sagte Merkel mit Blick auf die Continental-Übernahme laut Handelsblatt. "Wir sind strikt gegen weitere Staatshilfen für Unternehmen, die selbstverschuldete Kreditschwierigkeiten haben. Würden wir in einem Fall nachgeben, könnten wir anderen die gleiche Hilfe nicht verweigern", sagte Struck der "Neuen Presse". Wenn Länder wie Niedersachsen, Baden-Württemberg oder Bayern helfen wollten, sollten sie dies aus eigener Kraft tun, forderte Struck.

Schaeffler kündigte unterdessen am Wochenende an, in den kommenden Wochen in Zusammenarbeit mit den Banken ein Konzept zur Zukunft von Continental und Schaeffler zu erarbeiten. Es gehe um insgesamt 220.000 Arbeitsplätze bei beiden Konzernen, betonte Schaeffler. Die Familie Schaeffler habe in der Vergangenheit die Gewinne nicht entnommen, sondern reinvestiert. Um die Absatzkrise im Autobereich zu meistern, plant Schaeffler jetzt die Einführung von Kurzarbeit. An der überwiegenden Zahl der Standorte sollen die Mitarbeiter künftig weniger arbeiten, berichtet die dpa-AFX unter Berufung auf einen Unternehmenssprecher. Die Mitarbeiter sollen am Dienstag informiert werden.

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