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10:27 Uhr, 16.05.2009

RBS blockiert Staatsbürgschaften für Arcandor

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  • ARCANDOR AG
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München (BoerseGo.de) - Der angeschlagene Handels- und Touristikkonzern Arcandor stößt bei dem Versuch, in den Genuss von Staatsbürgschaften zu kommen, offenbar auf Widerstand. Nach einem Vorabbericht der Wirtschaftszeitung "Euro am Sonntag" weigert sich ausgerechnet der wichtigste Arcandor-Gläubiger, die britische Royal Bank of Scotland (RBS), die Pläne zu unterstützen. Dies verlaute aus Londoner Finanzkreise, schreibt das Blatt. Deutsche Kreditgeber, darunter die Bayerische Landesbank und die Commerzbank, seien hingegen gewillt, Arcandor bei seinem Antrag zu unterstützen. Auch die Arbeitnehmerseite stehe hinter den Bemühungen.

Ohne Staatshilfen könnte Arcandor möglicherweise bereits im Juni das Geld ausgehen. Dann werden Kreditlinien über 650 Millionen Euro fällig. Am Freitag hatte Arcandor angekündigt, bei der anstehenden Refinanzierung des Konzerns auch auf Staatsbürgschaften in Höhe von 650 Millionen Euro aus dem von der Bundesregierung aufgelegten Deutschlandsfonds zu setzen.

Laut Vorstandschef Karl-Gerhard Eick beläuft sich der Restrukturierungsbedarf bei Arcandor insgesamt auf 800 Millionen Euro. Ob der Konzern allerdings die Kriterien für eine staatliche Unterstützung erfüllt, ist ungewiss. Der Gesetzgeber unterstützt nur Unternehmen, die sich erst seit Juli 2008 in finanzieller Schieflage befinden. Nach Einschätzung von Experten erfüllt der Handelskonzern genau diese Bedingung nicht.

Einen Antrag auf Staatshilfen will Arcandor noch in der kommenden Woche über die Hausbanken stellen. Außerdem bewirbt sich das Unternehmen um einen Kredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) aus dem dafür aufgelegten Sonderprogramm. Berichten zufolge ist auch eine Kapitalerhöhung durch die Hauptaktionäre, das Bankhaus Sal.Oppenheim sowie Quelle-Erbin Madeleine Schickedanz geplant. Am Sonntag berät der Arcandor-Aufsichtsrat über die Rettungspläne.

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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