Analyse
16:55 Uhr, 18.03.2020

Rainman Trading: Der Worst Case ist eingetreten

Nur langsam wird das Ausmaß der Coronavirus-Krise ansatzweise erkennbar. Der schnelle "Shutdown" des öffentlichen Lebens und der Industrieproduktion lähmt die Gesellschaft und Wirtschaft in Europa und allmählich auch in den USA massiv.

Erwähnte Instrumente

  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 19.853,23 $ (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Dow Jones - WKN: 969420 - ISIN: US2605661048 - Kurs: 19.853,23 $ (NYSE)

Ende Januar wurde in der Analyse Rainman Trading: Dow Jones erreicht ultralangfristige Hürde darauf hingewiesen, dass der Dow Jones an einem möglichen Umkehrpunkt im Chart angekommen ist. Tatsächlich kam es anschließend zum Worst Case: Der Index prallt in Folge der Coronavirus-Krise massiv an der ultralangfristigen Pullbacklinie (über die Hochs von 1929 und 1999/2000 gelegt) nach unten hin ab und verlässt auch den Aufwärtstrendkanal der vergangenen Jahre. Der EMA50 im Wochenchart wird im Zuge der Verkaufswelle gleich mit gebrochen - wir befinden uns jetzt offiziell in einem Bärenmarkt. Wie geht es weiter?

Auf längeren Bärenmarkt einstellen?

Die Coronavirus-Krise hat die Aktienmärkte fest im Griff. Und auch an den Devisen- und Rohstoffmärkten rumpelt es gewaltig. Der weltweite Shutdown des Tourismus und des öffentlichen Lebens zeigt erste Auswirkungen auf die Wirtschaft: Autokonzerne stoppen die Produktion, Reisekonzerne verzeichnen einen Buchungsstop und die Gastronomiebranche in Europa und den USA bangt um ihre Zukunft.

Wir sehen eine Kaskade an massiven Einschnitten, die in der global vernetzten Welt einen Rattenschwanz an wirtschaftlichen Folgen nach sich zieht. Das alles verunsichert Anleger weltweit, die Aktienmärkte brechen ein.

Langfristiger Monatschart des Dow Jones Index:

Rainman-Trading-Der-Worst-Case-ist-eingetreten-Chartanalyse-André-Rain-GodmodeTrader.de-1

Im Worst-Case-Szenario kommt es jetzt zu einem längeren Bärenmarkt. Mit den aktiven Verkaufssignal wären weiter fallende Kurse bis 18.100 - 18.700 Punkte möglich. Anschließend oder auch direkt wären Erholungen zum gebrochenen Support bei 21.200 - 21.700 Punkten möglich. Oberhalb davon liegen der EMA50 bei 23.370 und der Horizontalwiderstand bei 24.700 Punkten als obere Erholungsziele. Erst wenn eine nachhaltige Rückkehr über 24.700 gelingt, könnte der Index wieder in einen Bullenmarkt wechseln.

Kommt es im Zuge des Abverkaufs auch zum nachhaltigen Bruch von 18.000 Punkten, droht eine Ausdehnung des Crashs in Richtung 15.000 oder sogar im Extremfall 14.000 Punkte. Dieses sehr bärische Szenario sollte auf dem Schirm bleiben, für den Fall, dass sich die Coronavirus-Krise dramatisch verschlimmert.

Dow Jones - Monatschart
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Fazit:

Die Unsicherheit über die nicht absehbaren Auswirkungen der Coronavirus-Krise auf die Wirtschaft ist das größte Gift für den Markt. Ab wann wird die Wirtschaft wieder hochgefahren und wann erreichen Produktion und Konsum den Stand von vor der Krise? Möglicherweise so schnell nicht wieder, falls die Menschen ihr Konsumverhalten im Zuge Krise jetzt grundlegend wandeln.

Einige Brachen werden sich vielleicht nie mehr ganz erholen, was zu einem grundlegenden Strukturwandel in der Wirtschaft führen könnte. Die Krise dürfte insgesamt zu einer gesunden Konsolidierung der heißgelaufenen Wirtschaft führen. Einige Unternehmen könnten komplett untergehen, andere als große Gewinner dastehen. Die Tourismus-, Transport- und Finanzbranche leidet momentan mit am stärksten, die Online-Industrie im Allgemeinen hingegen profitiert aktuell deutlich vom erzwungenen "Hausarrest" der Bevölkerung. Zudem zeigen sich eine Hand voll Aktien von Unternehmen aus der Hygiene- und Konsumgüterindustrie sowie der Biotechbranche momentan stark.

Als Anleger und Trader ist ab jetzt Vorsicht angebracht. Auch wenn die Kurse schon weit zurückgekommen sind, könnten die Auswirkungen der Krise noch lange in die Zukunft wirken und die Aktien auch noch deutlich billiger werden. Kurzfristiges Traden ist jetzt Trumpf, es wird immer wieder ordentliche Erholungen am Markt geben. Bis die Neubewertung abgeschlossen ist und wir größere Bodenbildungen sehen, dürfte noch einige Zeit vergehen. Eine schnelle, V-förmige Trendwende ist zum jetzigen Zeitpunkt eher unwahrscheinlich.

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2 Kommentare

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  • Specki
    Specki

    Warum werden im Worst-Case-Szenario im schlimmsten Fall 14.000 Punkte angesetzt.

    Ist das realistisch oder sind auch 10.000 und weniger möglich?

    18:54 Uhr, 18.03. 2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

André Rain
André Rain
Technischer Analyst und Trader

André Rain ist seit dem Jahr 2000 im Aktienhandel aktiv. Hier startete er bereits mit seiner autodidaktischen Ausbildung in Chartanalyse. Die Faszination für die Charttechnik führte ihn im Mai 2005 zu GodmodeTrader, dem Vorgänger-Portal von stock3.com, wo er als Technischer Analyst mit Schwerpunkten auf Aktien- und Indexanalysen tätig ist. Seit 2004 handelt er privat intensiv Aktien und Hebelzertifikate im kurzfristigen Zeitfenster von wenigen Minuten bis mehreren Stunden. Dabei hat er sich auf den Handelsstil des Ausbruchstradings spezialisiert, mit dem er an kurzen, dynamischen Marktbewegungen partizipiert. Seiner Meinung nach ist der Chart das beste Instrument zur Auswertung und Prognose von Bewegungen an den Finanzmärkten.

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