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10:42 Uhr, 27.03.2012

Q-Cells ist noch lange nicht überm Berg

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Bitterfeld/ Wolfen (BoerseGo.de) – Der angeschlagene Hersteller von Solarmodulen Q-Cells schaut angesichts neuer Förderkürzungen in Deutschland wenig optimistisch in das laufende Geschäftsjahr. "Die Branche wird auch 2012 flächendeckend Verluste schreiben", sagte der Vorstandsvorsitzende des Konzerns Nedim Cen am Dienstag bei der Vorlage der Gesamtjahreszahlen.

Die Solarbranche hat zudem unter Überkapazitäten und Preisverfall bei Solarmodulen zu leiden. Der einstige Primus Q-Cells hat die Verwerfungen im vergangenen Jahr besonders hart zu spüren bekommen. Wie schon Anfang März auf vorläufiger Basis gemeldet, belief sich der Nettoverlust 2011 auf schwindelerregende 846 Millionen Euro. Die Erlöse brachen um ein Viertel auf nur noch gut eine Milliarde Euro ein. Ohne die Änderung der Strategie vom reinen Solarzellenhersteller zum Anbieter von Modulen und Komplettsystemen wäre das Ergebnis noch schlechter ausgefallen, sagte Cen.

Auch in diesem Jahr rechnet Q-Cells mit Verlusten. 2013 soll es aber beim Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) wieder ein positives Ergebnis geben. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) soll 2014 zurück im positiven Terrain sein. Der Konzern plant derzeit einen umfassenden Schulden- und Kapitalschnitt, um eine drohende Insolvenz abzuwenden. Dabei sollen die Gläubiger die Macht im Konzern übernehmen. Aktionäre, die somit aus dem Unternehmen gedrängt würden, müssen den Plänen auf einer außerordentlichen Hauptversammlung im Mai oder Juni allerdings noch zustimmen. Auch drei Gläubigerversammlungen - es geht um Wandelanleihen im Volumen von insgesamt 580 Millionen Euro - stehen noch aus.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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