Analyse
08:25 Uhr, 28.04.2023

PROSIEBENSAT.1 – Schwache Bilanz macht Dividendenkürzung notwendig

Aufgrund der hohen Verschuldung kündigte ProSiebenSat.1 gestern Abend an, künftig neue Ausschüttungsregeln für die Dividende anzuwenden.

Erwähnte Instrumente

  • ProSiebenSat.1 Media SE - WKN: PSM777 - ISIN: DE000PSM7770 - Kurs: 9,766 € (XETRA)

Demnach darf die Verschuldung bei nicht mehr als dem 2,5-fachen operativen bereinigten EBITDA der letzten 12 Monate liegen. Befindet sich die Verschuldung im Rahmen, dann will ProSieben künftig 25 bis 50 Prozent des bereinigten Nettoergebnisses (bisher: 50 Prozent) an die Aktionäre auszahlen.

Aktie geht in den Crashmodus

Die Dividende soll aufgrund der neuen Maßnahmen von 0,80 EUR pro Aktie auf 0,05 EUR herabgesetzt werden, da der Konzern derzeit eine zu hohe Schuldenlast bei rückläufigen Ergebnissen zu tragen hat. ProSieben-Aktionäre haben also praktisch einen Dividendenausfall zu beklagen. Die bisherige Story des Unternehmens als zuverlässiger Dividendenzahler geht damit zu Ende. Hoffnung liegt in den Börsengängen von Tochterunternehmen, die aufgrund des schwierigen Marktumfeldes aber wohl derzeit kaum funktionieren würden.

Zudem tritt Finanzvorstand Ralf Peter Gierig mit sofortiger Wirkung zurück und übergibt den Stab an seinen Nachfolger Martin Mildner, der von United Internet zu den Münchnern wechselt. Zuletzt wurde bekannt, dass Tschechiens reichste Frau neuer Großaktionär bei ProSieben wurde und dort wohl für mächtig Unruhe sorgt.

Es scheint fast so, als bleibt bei ProSieben derzeit kein Stein auf dem anderen. Eine große Restrukturierung, Bilanzprobleme wie die von mydays, die für Verzögerungen sorgen, eine hohe Schuldenlast, sinkende operative Gewinne, aber auch weiter spannende Beteiligungen und Möglichkeiten. Die Dividende als Teil dieser Story hat sich zunächst erledigt.

Fazit: ProSieben ist ein unheimlich spannender Fall. Sicherlich ist die Summe der Teile mehr wert als derzeit an der Börse dafür auf den Tisch gelegt wird. Was fehlt, ist ein Masterplan, diese Werte auch zu heben. Heute kommt es zu massiven Abschlägen. Anleger bleiben zunächst an der Seitenlinie. Abschreiben sollten sie die Papiere aber definitiv nicht.

Jahr 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mrd. EUR 4,17 4,01 4,18
Ergebnis je Aktie in EUR 1,23 1,13 1,41
KGV 7 8 6
Dividende je Aktie in EUR 0,05 0,05 0,25
Dividendenrendite 0,56 % 0,56 % 2,78 %

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

ProSiebenSat.1 Media SE
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2 Kommentare

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    Schade, kann mein short Knock Out von BNP nicht verkaufen, kein Hamdelspplatz. Gibts dafür Gründe?

    08:33 Uhr, 28.04.2023
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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