Kommentar
13:15 Uhr, 07.10.2010

Professionelles Trading - Leicht verdientes Geld - Mittelfristige Prognosetechnik

Seit vielen Monaten bewegen sich die westlichen Aktienmärkte hochvolatil seitwärts. Im kurzfristigen Zeitfenster wurden immer wieder Ausbrüche nach oben und unten angetäuscht. Gerade für Positionstrader, die Positionen mit einer Haltedauer von Tagen, Wochen bis hin zu Monaten eröffnen, ein schwieriges Umfeld. Die Nerven liegen blank, der Zwang zu immer flexibleren Transaktionen steigt, der Satz „Charttechnik funktioniert nicht mehr“ macht die Runde. Bei GodmodeTrader.de haben wir festgestellt, dass sich die Aktivität der Anleger auf immer kurzfristigere Zeitfenster verlegt. Eingefleischte Positionstrader handeln da plötzlich intraday, weil „intraday“ in einem Bullen- oder Bärenmarkt überspitzt formuliert letztenendes doch gleich ist. In einer der letzten Ausgaben des Tradersjournals veröffentlichte ich einen Artikel über das PPIR Linien Trading, das auch oder gerade in volatilen Seitwärtsbewegungen gute Ergebnisse liefert. Link zu dem Artikel anbei : http://xlurl.de/Suy9kH

Ich möchte in dem heutigen Artikel nun auf die aktuelle Situation der Märkte unter dem Gesichtspunkt der Verwertbarkeit der charttechnischen Signale aus Sicht des Positionstraders eingehen. Wann kann wieder davon ausgangen werden, dass eine größere Trendphase beginnt, die sich gut handeln läßt ? Wann hat das ständige Gefake ein Ende ? Wann kann sich der Positionstrader endlich wieder mittelfristig positionieren ?

Werfen Sie beim Lesen meiner Ausführungen bitte immer wieder abgleichend einen Blick auf die beigefügte Chartgrafik, die die Kursverläufe von Kospi, Sensex, Hang Seng und DAX seit Mitte 2008 im Wochenchartintervall anzeigt. Im Wochenchartintervall steht eine Kerze für eine Woche.

Ich möchte eigentlich auf einen einfachen Sachverhalt hinweisen, den sich der Börsianer angesichts der ungeheuren Informationsflut bewußt machen sollte. Man beachte den Zusammenhang zwischen dem, was sich in der Zeitdimension abspielt, - nämlich mittelfristige Korrekturbewegungen in Gestalt breiter Kurskorridore - , und dem, was sich im Regelfall einer solchen Seitwärtskorrektur anschließt. Die Chartgrafik zeigt die Kursverläufe im Wochenchartintervall. Zeigen sich in solchen mehrjährigen Kursverlaufsdarstellungen im Wochenchartintervall nach starken Aufwärtsbewegungen mehrmonatige Seitwärtskorrekturen, - Synonyme: Preisbänder, Schiebezonen, Rectangles, Ranges -, handelt sich in der großen Mehrzahl der Fälle um eindeutige Fortsetzungsmuster. Das heißt, dass sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit bei Ausbruch über die oberen begrenzenden, deckelnden Widerstandslinien größere mittelfristige Rallybewegungen anschließen. In der Chartgrafik sind diese deckelnden Widerstandslinien rot gekennzeichnet.

Wichtig ist dabei, dass die Seitwärtskorrekturen tatsächlich als solche klassifiziert werden können. Sie müssen von bärischen Trendwendemustern wie beispielsweise Schulter-Kopf Trendwenden, Doppeltops oder Tripple Tops abgegrenzt werden können. Im Kospi und im Sensex liegen über einjährige Seitwärtskorrekturen vor; keine SKS, keine Doppeltops, keine Tripple Tops! Es handelt sich also um eindeutige bullische Fortsetzungsmuster. Das idealtypische Zeitfenster solcher Seitwärtskorrekturen liegt zwischen 5 und 12 Monaten. Kospi und Sensex, beide Märkte sind den Emerging Markets zuzurechnen, konnten in den vergangenen Wochen aus ihren Kurskorridoren regelkonform nach oben ausbrechen. Unter Berücksichtigung der Dauer der vorgeschalteten Kurskorridore werden die begonnenden Rallybewegungen mittelfristig, also auf Sicht von Monaten verlaufen. Mehrtägige Kurskorridore initiieren mehrtägige Rallys. Mehrwöchige Kurskorridore initiieren mehrwöchige Rallys und mehrmonatige Kurskorridore mehrmonatige Rallyphasen einleiten. Bei Ausbrüchen aus mehrtägigen und mehrwöchigen Kurskorridoren ist der Trader deutlich öfter mit Fehlausbrüchen konfrontiert als nach mehrmonatigen. Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Deshalb sind solche Kurskorridore, wie wir sie im DAX, Kospi, Hang Seng und Sensex sehen Geschenke (Trader)gottes. Aufgrund ihrer zeitlichen Ausdehnung wird ein Trader in seinem Leben nicht ganz so oft mit solchen konfrontiert.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Handel der mehrmonatigen Rallybewegungen in den Indizes. In Kospi, Sensex und Hang Seng sind die Würfel bereits gefallen. Im DAX gilt es noch Geduld zu haben. Die deckelnde Widerstandslinie verläuft bei 6.400 Punkten. Da muß der Index drüber, um das maßgebliche mittelfristige Rallysignal auszulösen. Das Zögern des DAX läßt sich mit dem Wiedererstarken des Euros gegenüber dem US-Dollar erklären. Ein starker Euro wirkt sich hemmend auf die deutschen Exportaussichten aus.

Herzlichst,

Ihr Harald Weygand – Head of Trading bei GodmodeTrader.de

Großansicht : http://img.godmode-trader.de/charts/3/2010/10/bigview.gif

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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