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10:36 Uhr, 29.05.2013

Produktionskosten kein Rettungsanker für Gold

Zürich (BoerseGo.de) - Können die Produktionskosten ein Rettungsanker für das Gold sein? Angesichts der anhaltend negativen Preisentwicklung wird diese Frage mehr und mehr gestellt. Dabei muss zunächst zwischen operativen Kosten und Investitionsbudgets zur Aufrechterhaltung oder Ausweitung der Produktion unterschieden werden. Letztere werden als erstes gekürzt oder gestrichen, wenn die Preise stark fallen. Jedoch wirkt sich dies erst längerfristig negativ auf die Goldproduktion aus, wie die Analysten von Julius Bär in einem aktuellen „Investmentfokus“ schreiben.

Für die operativen Kosten gelte, dass Minenschließungen erst dann in Frage kämen, wenn die Kosten nicht mehr dauerhaft gedeckt werden könnten. Momentan dürfte dies bei einem Goldpreis von USD 1,000 bis 1,200 je Unze der Fall sein. Diese Niveaus könnten jedoch zeitweise unterschritten werden, zum Beispiel wenn die Mine eine Erholung der Preise erwarte und daher weiter produziere. Auch massive Verkäufe von Investoren, wie beispielsweise im April, könnten den Preis kurzfristig unter diese Niveaus drücken, heißt es.

„Im aktuellen Umfeld kann ein solches Unterschiessen aus unserer Sicht nicht mehr ausgeschlossen werden. Insgesamt dürften die Produktionskosten kurz- bis mittelfristig damit nicht der erhoffte Rettungsanker für das Gold sein. Die nur kurze Erholung des Goldpreises nach dem Ausverkauf im April macht deutlich, wie angeschlagen der Markt derzeit ist. Wir gehen weiterhin von einer nachlassenden Nachfrage von Investoren aus, was längerfristig zu tieferen Preisen führen dürfte. Entsprechend raten wir unverändert zum Abbau von Positionen“, so die Julius-Bär-Analysten.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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